Amnesty-Bericht
Foltervorwürfe gegen Saudi Arabien
22.07.2009
Amnesty kritisiert die westlichen Staaten, die schweigend zusehen.
Saudi-Arabien hält nach Angaben von Amnesty International mehr als 3.100 Terrorverdächtige in Geheimgefängnissen gefangen und setzt bei Verhören Folter ein. Verdächtige würden Foltermethoden wie schweren Schlägen, Elektroschocks und Schlafentzug ausgesetzt, um ihnen Geständnisse abzupressen, erklärte die Menschenrechtsorganisation am Mittwoch in einem Bericht zur Lage in Saudi-Arabien. Amnesty kritisierte die Staaten des Westens wegen ihres Schweigens angesichts der Verstöße in Saudi-Arabien.
Riad weist Vorwürfe zurück
"Diese ungerechten
Anti-Terror-Maßnahmen haben eine ohnehin schon schlimme Menschenrechtslage
noch weiter verschlechtert", erklärte der Direktor von Amnestys Nahost- und
Afrikaprogramm, Malcolm Smart. Ein Vertreter des Innenministeriums in Riad
wies die Anschuldigungen jedoch zurück. Häftlinge würden respektvoll und in
Übereinstimmung mit den Menschenrechten behandelt, sagte Abdulrahman
Alhadlaq. Amnesty hingegen betonte, dass die meisten
Menschenrechtsverletzungen hinter einer Mauer der Geheimhaltung stattfinden
würden. Viele Häftlinge würden jahrelang von Außenwelt und Anwälten
abgeschirmt.