Nach Protesten

Frankreich hilft Obdachlosen

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Unter massivem öffentlichen Druck will Paris mit einem Notplan Zehntausenden von Bedürftigen eine ständige Herberge verschaffen.

Das Ministerium für Sozialen Zusammenhalt kündigte dreieinhalb Monate vor der Präsidentenwahl in Paris an, angemessene Unterkünfte für alle Bedürftigen einzurichten. 27.100 Plätze für Obdachlose sollen nach diesem "verstärkten Aktionsplan" von Sozialminister Jean-Louis Borloo 2007 zusätzlich eingerichtet werden.

Die Entscheidung der konservativen Regierung von Premierminister Dominique de Villepin ist vor allem ein großer Erfolg der Organisation "Les enfants de Don Quichotte". Diese hatte das Los der Obdachlosen seit Mitte Dezember zu einem Wahlkampfthema gemacht. Ihr Gründer und Sprecher Augustin Legrand kündigte sofort nach der Mitteilung des Ministeriums an, alle in den vergangenen Wochen für Bedürftige in den Städten aufgebauten roten Notzelte wieder abbauen zu wollen.

Auch Chirac fordert "Wohnrecht"
"Eine radikale Wende in der Politik gegenüber Obdachlosen und die Gewissheit, dass bald ein einklagbares Wohnrecht verabschiedet wird", beendeten die Krise um die SDF (ohne festen Wohnsitz), teilte Legrand mit. Staatspräsident Jacques Chirac hatte das Schicksal der Obdachlosen in seiner Neujahrsansprache aufgegriffen, die Regierung zu "totaler Mobilität" aufgefordert und ein "Wohnrecht" verlangt.

Anspruchsberechtigt seien alle Menschen, die sich bei Notunterkünften meldeten. Ihnen sollten "je nach Situation eine ganzjährige, angemessene und wenn nötig begleitete Lösung", sei es in Wohnheimen oder Sozialwohnungen, angeboten werden. In Frankreich leben laut dem Hilfswerk Emmaus 100.000 Menschen auf der Straße. Mit Blickrichtung auf die Präsidentschaftswahlen hatte die Hilfsorganisation "Les Enfants de Don Quichotte" in über einem Dutzend Städten Zeltlager für Obdachlose errichtet, in denen auch Schauspieler und andere Prominente als Ausdruck der Solidarität übernachteten.

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