Nordkorea
Französischer Arzt behandelt Kim Jong Il
30.10.2008
Das Rätselraten um die Gesundheit von Nordkoreas Diktator geht weiter: Ein französischer Neurologe soll Kim Jong Il behandeln.
Die Abwesenheit des nordkoreanischen Staatschefs Kim Jong Il bei einem Staatsbegräbnis für einen ranghohen Parteifreund hat den Spekulationen um Kims Gesundheitszustand neue Nahrung gegeben. Kim zeigte sich am Donnerstag nicht bei dem Begräbnis des früheren nordkoreanischen Vizepräsidenten Pak Song Choi, wie Südkoreas Wiedervereinigungsministerium am Freitag berichtete.
Nach Berichten der nordkoreanischen Staatsmedien nahmen die Spitzen von Regierung, Armee und Kommunistischer Partei an der Beerdigung von Pak teil, der ein Vertrauter von Kims Vater Kim Il Sung gewesen war. Kim Jong Il habe Blumen geschickt, berichtete die Staatspresse
Wird er von Neurologem behandelt?
Ein französischer Neurologe ist
einem Medienbericht zufolge am Krankenbett von Kim Jong Il im Einsatz.
François-Xavier Roux, der Leiter der Neurochirurgie eines Pariser
Krankenhauses, sei derzeit in Pjöngjang, berichtete die Zeitschrift "Le
Point".
"Ernsthaftes Problem"
Die südkoreanische Zeitung "Dong-a
Ilbo" hatte am Mittwoch unter Berufung auf einen Regierungsbeamten in
Seoul berichtet, dass sich Kims Gesundheitszustand zuletzt möglicherweise
verschlechtert habe. Es gebe Informationen, die auf ein "ernsthaftes
Problem" hinsichtlich Kims Zustand hindeuteten. Im japanischen
Fernsehen wurde zuvor berichtet, Kims ältester Sohn, Jong Nam, sei kürzlich
nach Paris gereist, um einen Neurochirurgen aufzusuchen, der seinen Vater
behandeln könnte.
Der japanische Ministerpräsident Taro Aso hatte am Dienstag gesagt, Kims Zustand sei "nicht gut". Aber man könne nicht glauben, dass es eine Lage sei, in der er überhaupt keine Entscheidungen mehr fällen könne. Aso beantwortete die Frage eines Oppositionsabgeordneten, ob Informationen stimmten, dass Kim im Krankenhaus liege.
Dementi aus Pjöngjang
Der 66-jährige Machthaber des nahezu
abgeschotteten Staates ist seit Mitte August nicht mehr in der
Öffentlichkeit gesehen worden, was Spekulationen über seine Gesundheit
auslöste. Nordkorea hat dementiert, dass der Machthaber erkrankt sei.