Flucht vor Rebellen
Franzosen im Tschad bereiten Evakuierung vor
02.02.2008
Noch herrscht Unklarheit über das Ausmaß des Rebellenvormarsches. Die Franzosen bereiten die Flucht vor.
Angesichts des Vormarschs tschadischer Rebellen auf N'Djamena hat die französische Botschaft am Freitagabend alle französischen Bürger aufgerufen, sich auf eine mögliche Evakuierung vorzubereiten. Nach Angaben eines Botschaftssprechers gibt es seit Mitternacht drei Anlaufstellen für Ausreisewillige. Die ersten Franzosen trafen bereits in einem großen Hotel nahe des Flughafens ein.
Rebellen wollen N'Djamena einnehmen
Eine Allianz der drei
wichtigsten Rebellengruppen rückt seit rund fünf Tagen unaufhörlich auf die
Hauptstadt N'Djamena vor. Erst am Freitag stellten sich tschadische
Regierungstruppen ihnen in den Weg. Rund 50 Kilometer vor N'Djamena
lieferten sie sich heftige Gefechte. Beide Seiten beanspruchten später den
Sieg für sich. Rebellenführer Timan Erdimi kündigte bereits an, seine
Kämpfer würden noch am Morgen die Hauptstadt erreichen. Unklar war zunächst,
wie weit die Aufständischen in der Nacht vorgedrungen waren. Mehrere
tschadische Regierungsvertreter rechneten aber damit, dass die Front
näherrücken werde.
Sarkozy berief Krisensitzung ein
In dem zentralafrikanischen
Staat leben rund 1500 Franzosen, der überwiegende Teil von ihnen in der
Hauptstadt. Der französische Präsident Nicolas Sarkozy berief am
Freitagabend ein Krisentreffen mit seinem Außenminister Bernard Kouchner,
Verteidigungsminister Hervé Morin und dem Generalstabschef im Elysée-Palast
ein, um über die Situation zu beraten. Frankreich hat mehr als 1100 Soldaten
im Tschad stationiert.