Starke Opposition

Gaddafi durfte nicht in Roms Senat

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Der libysche Staatschef war der Opposition wegen Menschenrechtsverletzungen nicht willkommen - Sein "echter Freund" Berlusconi war stinksauer.

Der libysche Staatschef Muammar al-Gaddafi hat am zweiten Tag seines Aufenthalts in Rom den Präsidenten den römischen Senats, Renato Schifani, getroffen, er durfte wegen eines Protests der Opposition aber nicht die Aula betreten und seine geplante Ansprache halten. Schifani sprach von einem historischen Treffen. "Heute schlagen wir Brücken für die Zukunft. Unser gemeinsames Mittelmeer soll zu einem Meer des Friedens werden", so der Präsident des Senats.

"Laurea Horribilis Causa"
Die geplante Rede des libyschen Revolutionsführers musste wegen der Opposition abgesagt werden. Die Parlamentarier hatten mit heftigen Protestaktionen während Gaddafis Besuch im Senat gedroht. "Gaddafi respektiert weder die Demokratie noch die Menschenrechte. Es gibt keinen Grund, warum er im Senat eine Ansprache halten sollte", hieß es von Seiten der Opposition. Man wollte Gaddafi sogar wegen libyscher Menschenrechtsverletzungen den unakademischen Titel "Laurea Horribilis Causa" verleihen.

Diplomatische Gründe
Die Parlamentarier der oppositionellen Demokratische Partei hatten auch gedroht, den Senatssaal während der Ansprache des libyschen Staatschefs zu verlassen. Um einen diplomatischen Zwischenfall zu vermeiden, beschloss Senatspräsident Renato Schifani, Gaddafi nicht im eigentlichen Sitz des Senats im Palazzo Madama, sondern im nahe liegenden, ebenfalls zu den Senatsgebäuden zählenden Palazzo Giustiniani zu treffen.

Berlusconi ist sauer
Regierungschef Silvio Berlusconi, der sich mit Gaddafi im August über ein Abkommen für die Zahlung einer Entschädigung an Libyen für die Kolonialzeit von 1911 bis 1941 geeinigt hatte, kritisierte das Verhalten der Opposition als unannehmbar. Er sprach von einer "echten und tiefen Freundschaft" zum libyschen Staatschef. Dieser antwortete, eine neue Ära in den Beziehungen zu der früheren Kolonialmacht seines Landes habe begonnen. Im Interesse beider Staaten seien Freundschaft, Frieden, Stabilität und gute Handelsbeziehungen wichtig, so Gaddafi.

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