Frankreich

Gefängnisarzt bedauert Viagra für Kinderschänder

21.08.2007

Weil er nicht wusste, um wen es sich bei seinem Patienten handelte, verschrieb ein französischer Gefängnisarzt einen Kinderschänder Viagra.

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© AFP
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Im jüngsten Kinderschänder-Skandal in Frankreich hat ein Gefängnisarzt die Verschreibung des Potenzmittels Viagra an einen Sexualstraftäter bedauert. "Ich hatte keine Ahnung, mit wem ich es zu tun hatte", sagte der Arzt der französischen Zeitung "Le Parisien" (Dienstag). "Wenn ich es gewusst hätte, hätte ich anders gehandelt. Ich sehe mir so gut wie nie die Kriminalakte der Patienten an", fügte er hinzu.

Viagra-Verschreibung nichts ungewöhnliches
Es komme gelegentlich vor, dass ein Häftling Viagra verlange, etwa wenn jemand Angst vor der ersten Begegnung mit seiner Frau habe. Ein verurteilter Kinderschänder wird derzeit beschuldigt, nach seiner Entlassung im Juli aus einem Gefängnis in Caen einen fünf Jahre alten Buben vergewaltigt zu haben. Bei seiner erneuten Festnahme wurde eine angebrochene Viagra-Packung bei ihm gefunden.

Am Vortag hatte sich ein anderer Arzt freiwillig bei der Polizei gemeldet, weil er in dem betroffenen Gefängnis ebenfalls Viagra verschrieben hatte. Nach Informationen der Zeitung handelte es sich dabei allerdings nicht um denjenigen, der dem verurteilten Kinderschänder das Rezept gegeben hatte. Vielmehr sei dies der andere Arzt gewesen, der jetzt das Interview gegeben hat und am Dienstag von der Polizei vernommen werden sollte.

Experten stuften ihn als gefährlich ein - Trotzdem aus Haft entlassen
Unterdessen behauptete der 61-Jährige, dass er insgesamt mit 40 Kindern "zu tun gehabt" habe, aber nur für drei Fälle verurteilt worden sei. Der Mann war vorzeitig aus der Haft entlassen worden, obwohl Experten ihn als gefährlich einstuften. Der Viagra-Fund bei dem Mann hatte in Frankreich Entsetzen ausgelöst. Der französische Präsident Nicolas Sarkozy hatte am Vortag härtere Maßnahmen angekündigt und sich für eine chemische Sterilisation ausgesprochen.

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