US-Senatorin Hillary Clinton und der Vorwahlsieger der Demokraten, Barack Obama, haben sich überraschend Donnerstagnacht privat getroffen.
Beide hätte darüber gesprochen, wie die Demokratische Partei nun nach den Vorwahlen wieder geeint werden könne, sagte Obama-Sprecher Robert Gibbs. Er bestätigte damit entsprechende Medienberichte über ein Zusammenkommen der beiden Senatoren. Das Treffen habe aber nicht wie berichtet in Clintons Haus in Washington stattgefunden. Den Ort oder konkrete Inhalte der Gespräche nannte der Sprecher zunächst nicht.
Treffen von Clinton ausgegangen
Bei der Besprechung seien nur die
zwei Senatoren und wenige Wahlkampfhelfer anwesend gewesen, berichtete der
US-Sender CNN. In der "New York Times" hieß es, dass das Treffen mit Obama
von Clinton ausgegangen sei, nachdem sich zuvor ihre Berater einen Tag lang
ausgetauscht hätten.
Wer wird Vizepräsident(in)?
In Medien wird spekuliert, dass
Obama Clinton als Kandidatin für das Amt des US-Vizepräsidenten auswählen
könnte. Obama hatte gesagt, dass der Auswahlprozess Zeit in Anspruch nehmen
werde. Clinton selbst bemüht sich nach Angaben ihres Wahlkampfteams aber
nicht mehr um die Kandidatur für das Amt der Vizepräsidentin unter Obama.
"Sie strebt nicht nach der Vizepräsidentschaft und niemand spricht für sie
außer sie", sagte Clintons Sprecher Howard Wolfson. Die Wahl liege allein
bei Senator Obama.
Offizieller Verzicht am Samstag
Am Mittwoch hatte Clinton nach
einem monatelangen Vorwahlkampf das Rennen um die demokratische
Präsidentschaftskandidatur der US-Demokraten zugunsten Obamas aufgegeben.
Die ehemalige First Lady will am Samstag ihren Verzicht auf das Weiße Haus
offiziell bekanntgeben und den Spitzenkandidaten Obama unterstützen.
Clinton will Spenden sammeln
Sie werde auch Spenden für Obama
sammeln, erklärte Clinton nach Angaben von Gewährsleuten vor Geldgebern. Das
Geld solle Obama und der Demokratischen Partei zugute kommen, die sich nun
für den Wahlkampf mit dem Republikaner John McCain rüsten müssten. Ihre
Berater schätzen, dass Clinton 50 Millionen bis 100 Millionen Dollar (bis 65
Mio Euro) für den Wahlkampf sammeln kann - und es könnten deutlich mehr
sein, wenn sie als seine Vizekandidatin antreten würde.
Mehr als 30 Mio. Dollar Schulden
Clinton hat bei ihrer
gescheiterten Bewerbung um die Präsidentschaftskandidatur Schulden von mehr
als 30 Millionen angehäuft. Darunter sind auch elf Millionen Dollar, die sie
selbst ihrem Wahlkampfteam geliehen hat, wie Berater am Donnerstag erklärten.