Russland und Georgien wollen ihren Konflikt um die Schwarzmeerregion Abchasien gemeinsam und ohne Hilfe von außen lösen.
"Ich glaube, dass wir selbst in der Lage sind, die vor uns liegenden Probleme zu lösen", sagte der russische Präsident Dmitri Medwedew am Freitag nach Angaben der Agentur Interfax bei einem Treffen mit seinem georgischen Kollegen Michail Saakaschwili in St. Petersburg. Zwischen Moskau und Tilfis gebe es zahlreiche "ungelöste Fragen, aber keine unlösbaren", sagte Saakaschwili auf dem informellen Gipfel der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS).
Gespannte Stimmung
Die Beziehungen zwischen beiden Ländern sind
gespannt, seit Russland unlängst seine Truppen in der von Georgien
abtrünnigen Region Abchasien aufstockte. Georgien wirft Moskau
Annektierungsversuche der Region Abchasien vor. Russland unterstützt die
nach internationaler Anerkennung strebende Konfliktregion. So hatte
Medwedews Vorgänger Wladimir Putin eine diplomatische Annäherung an
Abchasien verfügt, was auch in der Europäischen Union zu scharfer Kritik
führte.
Die EU hatte sich zudem besorgt gezeigt über die jüngste Verlegung russischer Soldaten zur Reparatur von Bahntrassen in Abchasien. EU-Chefdiplomat Javier Solana hielt sich am Freitag in der Schwarzmeerregion auf, um sich selbst ein Bild von der Lage zu machen. Der EU-Politiker hatte Tiflis und Moskau am Donnerstag aufgerufen, ihre Beziehungen zu normalisieren. Saakaschwili traf den neuen Kremlchef erstmals seit dessen Amtseinführung vor einem Monat persönlich.
Medwedew kam am Freitag mit mehreren GUS-Präsidenten in Strelna in der Nähe von St. Petersburg zu Einzelgesprächen zusammen, bevor am Nachmittag ein informelles Gipfeltreffen beginnen sollte.