In der Uiguren-Region Xinjiang gab es hunderte Festnahmen.
In der von muslimischen Uiguren bewohnten nordwestchinesischen Region Xinjiang sind am Sonntag bei Unruhen drei Menschen getötet worden. Wie die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua weiter meldete, wurden mehr als 20 Menschen verletzt. Demonstranten griffen demnach in Urumqi, der Hauptstadt der autonomen Region, Passanten an, setzten Fahrzeuge in Brand und blockierten den Verkehr an mehreren Kreuzungen. Die Polizei wurde demnach beordert, um Ruhe und Ordnung wieder herzustellen. Unterstützer der Volksgruppe der Uiguren berichteten von hunderten Festnahmen.
Eigener Staat gefordert
Uigurische Rebellen kämpfen in Xinjiang
für die Gründung eines eigenständigen Staats. Dort kommt es immer wieder zu
Protesten gegen die Zentralregierung in Peking. Menschenrechtler werfen der
Volksrepublik vor, die Uiguren unter dem Vorwand des Anti-Terror-Kampfs zu
diskriminieren und zu unterdrücken.
Schüsse
Demonstranten berichteten, dass die Polizei
Warnschüsse und Schlagstöcke einsetzte, um die knapp 1.000 Menschen vom
Platz des Volkes in der Stadt Urumqui zu vertreiben. Rund 40 Demonstranten
seien festgenommen worden, sagte ein Teilnehmer der AP am Telefon. "Die
Polizei hat in die Luft geschossen", schilderte Gulinisa Maimaiti, der in
der Provinzhauptstadt von Xinjiang für ein ausländisches Unternehmen
arbeitet.
Protest
Rund 300 Menschen hatten sich am Nachmittag zunächst zu
einem friedlichen Protest versammelt, um die Untersuchung einer Schlägerei
zwischen Han-Chinesen und Uiguren zu fordern, bei der mindestens zwei
Menschen getötet wurden. Immer mehr Menschen kamen und als die Polizei
versuchte, den Protest aufzulösen, kam es zu Ausschreitungen, wie Gulinisa
erklärte.
Die Uiguren sind ein muslimisches Turkvolk. In der Provinz Xinjiang ist es bereits vereinzelt zu Gewalttaten separatistischer Uiguren gekommen.