Unter den Verletzten ist ein israelischer Soldat. Je mehr Palästinenser-Raketen fliegen, umso wahrscheinlicher wird Vergeltungsschlag.
Erstmals seit Beginn des Waffenstillstands vor zwei Wochen haben am Sonntag aus dem Gaza-Streifen abgefeuerte Granaten im Süden Israels zwei Menschen verletzt. Es handelt sich um einen israelischen Soldaten und einen Zivilisten.
Israel droht
Israel hatte davor schon wegen früherer
Raketenangriffe mit massiver Vergeltung gedroht. Ein Beschuss der Einwohner
im Süden des Landes werde eine harte und überproportionale Reaktion Israels
nach sich ziehen, so Ministerpräsident Ehud Olmert. Kurz davor waren
mindestens zwei Raketen im Süden Israels eingeschlagen. Laut Polizei hatte
es dabei aber keine Opfer oder Sachschäden gegeben.
Waffenruhe hält nicht
Seit Ausrufung der Waffenruhe nach
der blutigen israelischen Offensive im Gazastreifen war es mehrmals zu
vereinzelten Angriffen auf Israel gekommen. Ziel des dreiwöchigen
Militäreinsatzes, bei dem etwa 1.300 Palästinenser getötet wurden, war eine
Unterbindung des Raketenbeschusses.
Hamas "war's nicht"
Die Hamas übernahm keine
Verantwortung für die neuen Angriffe, zu denen sich meist kleinere Gruppen
bekannten. Israel hat aber angekündigt, die Hamas, die seit Juni 2007 den
Gazastreifen regiert, für alle Angriffe aus dem Autonomiegebiet zur
Verantwortung zu ziehen.
Palästinenser zerstritten
Die Palästinenser sind in
gemäßigte und radikale Gruppen gespalten. Der palästinensische Präsident
Mahmoud Abbas hat jetzt die Anerkennung seiner Autorität zur Vorbedingung
von Verhandlungen mit der radikalislamischen Hamas gemacht. Die Hamas müsse
die Palästinensische Befreiungsorganisation PLO anerkennen, verlangt der
gemäßigte Abbas.
Hamas will Sammelbecken
Der im syrischen Exil lebende Hamas-Chef
Chaled Mashaal will die von Abbas geführte PLO in Zusammenarbeit mit anderen
radikalen Palästinensergruppen durch eine neue Organisation zu ersetzen.
Foto Hamas: (co) APA/EPA