Special Olympics mit Prunk

Griechen feiern 70-Mio.-Euro-Party

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Obwohl die Griechen knapp vorm Bankrott stehen, verpulvern sie Millionen für Mega-Event.

Es war ein Spektakel der Superlative: 7.500 Athleten aus 183 Ländern marschierten Samstagabend in das vollständig aus Marmor errichtete Panathinaikon-Stadion in Athen. Staatspräsident Karolos Papoulias war dabei, US-Superstar Stevie Wonder sang, und auch ein spektakuläres Feuerwerk durfte bei der Eröffnung der 13. Special Olympics nicht fehlen.

Doch: Wie sich Griechenland ein solches Mega-Event derzeit leisten kann, weiß niemand. 70 Millionen Euro kostet den Pleitekandidaten die Ausrichtung der wichtigsten Sportveranstaltung für Menschen mit Behinderung (die nun schuldlos die Verschwendungs-Debatte über sich ergehen lassen müssen). Und: Die Athen-Spiele doppelt so viel wie die vorherigen in Shanghai (34,7 Millionen).

Absurd
Seitdem toben die Griechen, selbst Behindertenverbände sind entsetzt. Gäste aus aller Welt würden auf Kosten der Steuerzahler bewirtet, die staatlichen Fördermittel für Menschen mit Behinderung dagegen drastisch gekürzt. Einnahmen gebe es auch keine, denn der Eintritt ist frei.
Dabei soll bereits am Mittwoch über das 78-Milliarden-Sparpaket der Griechen abgestimmt werden, mit dem noch drastischere Kürzungen einhergehen. Noch kurz vor der Eröffnung verkündete Finanzminister Evangelos Venizelos „bittere Wahrheiten“ über die Zukunft – etwa, dass nun alle 5 % „Solidaritäts-Steuer“ zahlen müssen.

Manager auf Lebenszeit

Am meisten erzürnt aber Gianna Despotopoulou, Präsidentin auf Lebenszeit (!) der Special Olympics. Sie machte ihren 27-jährigen Sohn Ilias (einen Web-Designer) zum Leiter des Technologie-Bereiches. Sein Etat beträgt elf Millionen Euro. Und er kassiert 93.000 Euro im Jahr. Netto.

Faymann: "Ausstieg aus Euro Unsinn"

Werner Faymann nimmt den Kampf mit FPÖ-Chef Strache offensiv auf: Dessen Forderung nach einem Euro- und EU-Austritt seien „unsinnig und hetzerisch“, sagte der SPÖ-Kanzler in der ORF-Pressestunde. Faymann widersprach aber auch Finanzministerin Maria Fekter, die gesagt hatte, die Hilfskredite seien für Österreich ein Geschäft: „Bei einem Geschäft würde man nicht dieses Risiko eingehen.“ Richtig sei aber: „Wir haben noch nichts verloren.“ Jedenfalls dürfe man eine „Pleite Griechenlands nicht mutwillig herbeireden“, so Faymann.

Keine Volksabstimmung
Weitere Hilfen für Athen hält der Kanzler aber für nötig: „Wir haben jahrelang vom Euro profitiert – jetzt müssen wir ihn verteidigen, damit wir weiter von ihm profitieren.“ Weitere Hilfskredite sollten aber an klare Bedingungen geknüpft sein: „Man sollte gemeinsam ein Szenario entwickeln, wie die Struktur des Landes verändert werden kann, damit es nicht ständig zu einem Verschieben bis zum nächsten Katastrophen-Szenario kommt.“ Eine Volksabstimmung über den geplanten Rettungsschirm lehne er ab.

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