Die Fahnder sind verzweifelt. Sie kennen die Täter, können aber keine Ausnahme beim Datenschutz erwirken.
Pädophile Internetnutzer in Griechenland können nach Auskunft der Polizei wegen einer strengen Gesetzgebung zum Datenschutz nicht verfolgt werden. "Pädophile tanzen nach Belieben auf dem Rücken unserer Kinder herum und werden vom Gesetz geduldet", sagte Polizeimajor Manolis Sfakianakis nach Presseberichten vom Mittwoch im griechischen Parlament.
"Wir kennen die Verdächtigen, können sie nicht stellen!"
Wegen
eines Dekretes aus dem Jahr 2005 und eines Telekomgesetzes von 1994 seien
die Betreiber von Internetseiten nicht verpflichtet, die Daten von
mutmaßlichen Pädophilen herauszugeben, wenn die Ermittler ihnen auf die Spur
gekommen sind. "Wir kennen die Verdächtigen, aber wie können sie nicht
stellen", sagte Sfakianakis.
Vergehen schwer verfolgbar
Die Polizei verlangt von der Regierung
eine neue Gesetzgebung. "Es ist wahr, dass durch das Gesetz die Verfolgung
von Menschen wegen ernsthafter Vergehen außergewöhnlich schwierig bis
unmöglich ist", sagte der Vorsitzende des Verbandes der Staatsanwälte,
Sotiris Bayias, der Zeitung "To Vima". Der sexuelle Missbrauch von Kindern
ist in Griechenland weitgehend ein Tabu-Thema.