Der 37-Jährige folgt damit auf den zurück getretenen Michael Glos, er ist damit der jüngste Wirtschaftsminister der Bundesrepublik.
Der neue Wirtschaftsminister Deutschlands, Karl-Theodor zu Guttenberg, ist am Dienstag offiziell ernannt worden. Er erhielt am Nachmittag von Bundespräsident Horst Köhler die entsprechende Urkunde. Zugleich wurde der bisherige Ressortchef Michael Glos von Köhler offiziell aus dem Amt entlassen. An der kurzen Zeremonie im Schloss Bellevue nahm auch Bundeskanzlerin Angela Merkel teil.
Guttenberg ist bisher jüngster Wirtschaftsminister
Glos war
nach dreieinhalb Jahren Amtszeit zurückgetreten. Er wie auch Guttenberg
gehören der CSU an. Der 37-jährige Guttenberg ist der bisher jüngste
Bundeswirtschaftsminister. Er war seit November letzten Jahres
Generalsekretär der bayerischen CSU.
Glos' Rücktritt zunächst abgelehnt
Der Bundespräsident
sprach dem 64-jährigen Glos Dank und Anerkennung für dessen Arbeit aus, auch
Merkel dankte für die Zusammenarbeit. Der Minister hatte am Samstag
überraschend um seine Ablösung gebeten und die CSU damit vorübergehend in
Chaos gestürzt. CSU-Chef Horst Seehofer lehnte den Rücktritt zunächst ab,
entschied sich dann aber doch anders und stellte am Montag Guttenberg als
Nachfolger vor, den er erst vor drei Monaten zum Generalsekretär ernannt
hatte.
Der neue Wirtschaftsminister soll am Donnerstagmorgen im Bundestag vereidigt werden. Bereits am Freitag hat Guttenberg dann bei der Verabschiedung des zweiten Konjunkturpakets seinen ersten großen Auftritt als Minister im Parlament. Der Jurist, der bisher auf Außenpolitik spezialisiert war, ist der jüngste Wirtschaftsminister der Bundesrepublik. Seine Berufung hat nicht nur in der Opposition und bei der SPD, sondern auch in der Union Kritik ausgelöst. Mehrere Wirtschaftspolitiker kritisieren seine mangelnde Erfahrung.
Glos rechnet mit Merkel ab
Der zurückgetretene deutsche
Wirtschaftsminister Michael Glos hat Bundeskanzlerin Angela Merkel scharf
attackiert. In einer Sitzung der Berliner CSU-Landesgruppe warf Glos der
Regierungschefin nach Informationen des "Münchner Merkur" am Montagabend
vor, ihn ignoriert und unterschätzt zu haben. "Sie hat immer geglaubt, ich
hätte von vielen Dingen keine Ahnung. Stattdessen hängt sie an den Lippen
von Finanzminister Steinbrück, der sich jeden Satz aufschreiben lassen
muss", sagte Glos dem Bericht zufolge. Er habe sich von der Kanzlerin häufig
nicht beachtet, immer öfter aber bewusst missachtet gefühlt.
Glos warf Merkel vor, in der Union Zweifel an seiner Eignung als Wirtschaftsminister genährt zu haben. Vor allem in der CDU sei der Eindruck vermittelt worden, er sei zu dumm, einen Vermerk zu lesen, habe Glos kritisiert. Dabei habe er sich seit Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise mit allen Abläufen im Detail befasst, auch wenn andere das bezweifelten.