Der scheidende ungarische Ministerpräsident Ferenc Gyurcsany ist auch als Parteichef seiner Sozialistischen Partei (MSZP) zurückgetreten.
"Ich bestätige meinen Rücktritt", erklärte der Vorsitzende der ungarischen regierenden Sozialisten (MSZP), Ferenc Gyurcsany, Samstagabend in Budapest. Laut Gyurcsany beginne nun eine "sehr temporeiche, gute Periode, die hoffentlich erfolgreich wird". Die MSZP werde am kommenden Wochenende einen neuen Parteichef wählen, betonte Gyurcsany und gab keine Antwort auf die Frage, ob Wirtschaftsminister Gordon Bajnai Kandidat für den Posten des neuen ungarischen Regierungschefs sei.
Die Sozialisten würden eine Mehrheit für den neuen Kandidaten sichern, betonte der Premier, der letzte Woche seinen Rücktritt als Ministerpräsident angeboten hatte. In den kommenden 12 Stunden würde über die Person des neuen Regierungschefs entschieden, wobei noch Konsultationen anstünden.
Drei Kandidaten
Ferenc Gyurcsany wurde beim Verlassen des
MSZP-Parteisitzes von Demonstranten mit Eiern und Buh-Rufen empfangen.
Medienberichten zufolge würden die Sozialisten gegenwärtig über drei
mögliche Kandidaten für das Amt des Regierungschefs verhandeln. Als Namen
werden Verteidigungsminister Imre Szekeres, Wirtschaftsminister Gordon
Bajnai und Kanzleiminister Peter Kiss genannt.