Bei der Debatte der Spitzenkandidaten Zapatero und Rajoy im spanischen TV fand die Mehrheit der Zuseher den Ministerpräsidenten besser.
Knapp zwei Wochen vor den Parlamentswahlen in Spanien haben Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero und Oppositionsführer Mariano Rajoy sich eine heftige Debatte im Fernsehen geliefert. Die Diskussion in der Nacht auf Dienstag war das erste TV-Duell von Spitzenkandidaten in Spanien seit 15 Jahren. Sie war scharfen Angriffen des sozialistischen Regierungschefs und des konservativen Herausforderers geprägt.
Spaniern gehe es jetzt schlechter als früher
Rajoy hielt dem
Ministerpräsidenten vor, dass es den Spaniern jetzt schlechter gehe als vor
vier Jahren. Dagegen beschuldigte Zapatero den Oppositionsführer, die
politische Atmosphäre vergiftet und der Regierung die Unterstützung im Kampf
gegen den Terrorismus der baskischen Untergrundorganisation ETA versagt zu
haben.
Zapatero entschied Debatte für sich
Nach einer Umfrage des
privaten Fernsehsenders Cuatro meinten 45,4 Prozent der Zuschauer, Zapatero
habe sich in der Debatte besser behauptet. 33,4 Prozent sahen dagegen Rajoy
als Sieger. In einer Woche soll ein zweites TV-Duell der Spitzenkandidaten
stattfinden.
Am 9. März wählt Spanien
Die Fernsehdebatten könnten
nach Ansicht von Beobachtern einen maßgeblichen Einfluss auf den Ausgang der
Wahl am 9. März haben. Nach Umfragen liegen die Sozialisten (PSOE) von
Zapatero nur knapp vor der konservativen Volkspartei (PP) von Rajoy, so dass
die noch unentschlossenen Wähler eine entscheidende Rolle spielen dürften.
Nach Schätzungen sahen etwa zehn Millionen Zuschauer, ein Viertel der
spanischen Bevölkerung, das TV-Duell.