IAEO-Bericht
Hat Atomprogramm des Iran militärischen Zweck?
22.02.2008
Laut neuem IAEO-Bericht ist weiterhin unklar, ob das angeblich zivile Nuklearprogramm nicht doch eine militärische Komponente hat.
Die meisten offenen Fragen zum iranischen Atomprogramm sind hinreichend geklärt. Das heikelste Thema bleibt aber wieder offen: Zwischen den nuklearen und möglichen militärischen Forschungsprojekten könnten Zusammenhänge bestehen, die bisher ungeklärt sind. Das ergibt der neue Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde.
Kernfrage weiter offen
Angaben zu den drei Forschungsprojekten
zur Uranumwandlung, hochexplosiven Materialien und zur Raketenentwicklung
machte das Mullah-Regime weiter nicht. Diese drei Programme könnten eine
militärische nukleare Komponente haben und scheinen auf Verwaltungsebene
miteinander verbunden zu sein, heißt es in dem IAEO-Bericht.
Die anderen Fragen zum iranischen Atomprogramm betrachtet die IAEO als "nicht mehr offen".
Alles frei erfunden?
Teheran steht weiterhin auf dem Standpunkt,
dass die Informationen der IAEA erfunden sind und ließ wissen, dass es sich
nun um die "endgültige Beurteilung" durch den Iran handle. Die Tipps zu den
drei Studien stammen von den USA.
UNO plant neue Sanktionen
Der UNO-Sicherheitsrat fordert nicht
nur die vollständige Offenlegung des Atomprogramms, sondern auch die
Einstellung der Urananreicherung in Natanz. Trotzdem hat der Iran in den
letzten Monaten weiter Uran angereichert und einen neuen Zentrifugentyp
installiert.
Beim Weltsicherheitsrat liegt bereits ein neuer Resolutionsentwurf für weitere Sanktionen. Geplant sind Reisebeschränkungen gegen weitere Funktionäre und Atomphysiker, das Einfrieren von Konten und die Überwachung iranischer Banken.
Schon dritte Strafaktion
Die neue Resolution wäre die dritte
Sanktionsrunde gegen den Iran. Im Dezember 2006 hatte der Sicherheitsrat
erstmals Strafmaßnahmen verhängt. Sie wurden im März 2007 verschärft. Die
neue Resolution setzt dem Land eine Frist von 90 Tagen, um die
Urananreicherung einzustellen und das auch nachzuweisen.
Die Vereinten Nationen fürchten, dass der Iran unter dem Deckmantel eines zivilen Nuklearprogramms an der Entwicklung von Atomwaffen arbeitet.