Christian Klar soll einem Mithäftling brisante Details geflüstert haben.
Der frühere RAF-Terrorist Christian Klar soll einem Mithäftling verraten haben, dass es Verena Becker war, die den deutschen Generalbundesanwalt Siegfried Buback 1977 erschoss. Das berichten die "Stuttgarter Nachrichten". Der ehemalige Mithäftling Klars habe eine entsprechende Aussage beim deutschen Bundeskriminalamt gemacht, hieß es. Der Stuttgarter Anwalt Ekkehard Kiesswetter, der den Mann vertritt, sagte dem Blatt: "Klar hat erklärt, er sei für den Mord an Buback verurteilt worden, habe die Tat aber nicht begangen."
Skeptische Reaktionen
Demnach soll Christian
Klar, der seit Dezember 2008 wieder auf freien Fuß ist, im Jahr 2004 bei
einem Gespräch in der Justizvollzugsanstalt Bruchsal gesagt haben, dass
Becker am 7. April 1977 in Karlsruhe vom Motorrad aus die tödlichen Schüsse
auf Buback und zwei Begleiter abgegeben habe. Er selbst sei an der Tat nicht
beteiligt gewesen, habe diese aber nicht geleugnet, denn der Anschlag auf
den Bundesanwalt sei "ein Ritterschlag" gewesen, wird Klar weiter zitiert.
Der frühere Terrorist habe auch gesagt, er habe 1977 eigenhändig
Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer erschossen.
Der baden-württembergische Justizminister Ulrich Goll (FDP) reagierte laut "Stuttgarter Nachrichten" skeptisch auf die Angaben. Es gebe immer wieder Wichtigtuer, die sich in den Vordergrund zu spielen versuchten, wird er zitiert. Das Ermittlungsverfahren gegen Verena Becker wegen des Mordes an Buback und seine Begleiter war 1980 eingestellt worden. Es wurde 2007 erneut eröffnet. Inzwischen ergab ein Gutachten, dass ihre DNA-Spuren an Bekennerschreiben zum Buback-Mord gefunden wurden. Seit dem 28. August sitzt sie in Untersuchungshaft.