Die Kämpfe begannen kurz nach Mitternacht. Eine Rakete schlug in der 120.000-Einwohner-Stadt Aschkelon ein.
Bei einem der größten Militäreinsätze der vergangenen Monate haben israelische Panzer und Kampfflugzeuge verschiedene Ziele im Gazastreifen angegriffen und dabei mindestens acht Menschen getötet, darunter drei Zivilpersonen. Mehr als 30 Menschen wurden nach Angaben eines palästinensischen Krankenhauses verletzt, auch fünf Kinder. Die Militäraktion galt wie ähnliche Operationen in den vergangenen Wochen Extremisten, die mit Raketen auf den Süden Israels schießen.
"Töten Geist der Annapolis-Konferenz"
Ein Sprecher
des palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas verurteilte die Angriffe
scharf. Die Israelis würden wenige Tage vor dem Besuch des US-Präsidenten
George W. Bush in der Region bewusst jede Hoffnung auf Frieden zerstören,
sagte Nabil Abu Rudeina. "Sie töten den Geist der Annapolis-Konferenz".
Rakete auf 120.000-Einwohner-Stadt Aschkelon
Während der Kämpfe
schlug nach Angaben der israelischen Streitkräfte eine in Gaza abgefeuerte
Rakete im Norden der israelischen Stadt Ashkelon ein. Dort leben 120.000
Menschen. Es war eine der längsten Flugstrecken, die eine solche Rakete aus
dem Gazastreifen zurücklegte. Die israelische Polizei gab die Entfernung mit
17 Kilometern an. Durch palästinensischen Raketenbeschuss kamen in den
vergangenen sechs Jahren zwölf Israelis ums Leben.
Kämpfe kurz nach Mitternacht
Die Kämpfe in Gaza begannen
laut Augenzeugen kurz nach Mitternacht, als israelische Truppen begleitet
von zehn Panzern in ein Gebiet östlich von Khan Younis eindrangen. Dabei
wurden Soldaten in einem Haus eingeschlossen. Daraufhin feuerten
Kampfflugzeuge mindestens neun Raketen ab, von denen nach Angaben von Ärzten
zwei Kämpfer getötet und neun verletzt wurden. Später feuerte ein
israelischer Panzer eine Granate auf ein Haus. Dabei kamen ein Kämpfer des
Islamischen Jihads, seinen Bruder, seine Mutter und seine 19-jährige
Schwester ums Leben, sechs weitere Menschen wurden verletzt, wie die Familie
erklärte.
Gefechte in Wohnvierteln
Die israelischen Streitkräfte erklärten,
zu den Kämpfen sei es in einem Wohnviertel gekommen. Extremisten hätten aus
Häusern heraus auf die Soldaten geschossen. Augenzeugen zufolge zerstörten
die Soldaten ein Haus, einen Hühnerstall und zwei Gewächshäuser. Erst am
Mittwoch hatten israelische Soldaten bei einem Vorstoß in den Gazastreifen
sieben militante Palästinenser getötet.
Wohnhaus beschossen
Ein israelisches Kampfflugzeug beschoss
Augenzeugenberichten zufolge am Nachmittag ein Wohnhaus im Gazastreifen.
Mohammed Dadouh von der militanten Gruppe Islamischer Jihad soll darin
gewohnt haben. Er wurde jedoch bereits in der vergangenen Woche bei einem
Luftangriff der israelischen Streitkräfte getötet. Nach dem Einschuss stieg
aus dem zerstörten Haus eine dicke Wolke schwarzen Rauchs auf. Das Gebäude
war offenbar leer, neun Passanten wurden jedoch verletzt.