Die Kundgebung nahe des Pariser Hauptbahnhofs war nicht angemeldet. Die Demonstranten bewarfen die Polizisten mit Flaschen, vier Menschen wurden verletzt.
Bei gewaltsamen Protesten gegen den blutigen Konflikt in Sri Lanka hat die Polizei in Paris am Montagabend 210 Demonstranten vorübergehend festgenommen. Nach Polizeiangaben versammelten sich mehrere hundert Tamilen in der Nähe des Nordbahnhofs zu einer nicht angemeldeten Kundgebung. Die Lage sei schnell eskaliert, als einige Demonstranten Mülltonnen umwarfen und Polizisten mit Flaschen bewarfen. Vier Menschen wurden verletzt, unter ihnen ein Polizist. 164 der 210 Festgenommenen wurden zur weiteren Befragung vorübergehend in Polizeigewahrsam genommen. Nach Angaben von AFP-Journalisten wurden die Fensterscheiben mehrerer Autos und Busse zertrümmert, ein Motorroller wurde in Brand gesetzt.
Blutiger Konflikt in Sri Lanka
Am Samstag hatten in Paris rund
11.000 Tamilen friedlich demonstriert. In Frankreich leben rund 70.000
Tamilen. Der Konflikt zwischen der sri-lankischen Rebellengruppe
Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE), die für einen unabhängigen
Tamilenstaat im Norden Sri Lankas kämpft, und den Regierungstruppen dauert
seit fast vier Jahrzehnten an. Allein seit dem 20. Jänner dieses Jahres
kamen dabei nach UN-Angaben mindestens 2.800 Zivilisten ums Leben.