Sicherheitskräfte versuchten eine Montazeri-Gedenkveranstaltung aufzulösen.
Im Iran ist es nach Angaben der Reformbewegung erneut zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften gekommen. Die Polizei sei in der zentraliranischen Stadt Isfahan mit Tränengas gegen Menschen vorgegangen, die sich zum Gedenken an den verstorbenen Großajatollah Hossein-Ali Montazeri versammelt hätten, berichtete die Internetseite Jaras am Mittwoch. Mehr als 50 Personen seien festgenommen worden, darunter vier Journalisten, hieß es.
Zusammenstöße im ganzen Land
Bei den Zusammenstößen
habe es viele Verletzte und einige Festnahmen gegeben. Auch aus Montazeris
Heimatstadt Najafabad meldete die Opposition Zusammenstöße. Dort dauerten
die sporadischen Auseinandersetzungen seit Dienstagabend an. Die Situation
in der Stadt sei gespannt. Die Menschen riefen Parolen gegen die Regierung,
berichtete Jaras.
Eine Überprüfung der Berichte durch unabhängige Quellen war nicht möglich, weil ausländischen Journalisten die direkte Berichterstattung verboten ist.
Trauerzug
Am Montag hatten nach Berichten aus dem
Oppositionslager Hunderttausende dem am Samstag verstorbenen Montazeri
in der Pilgerstadt Qom mit einem Trauerzug die letzte Ehre erwiesen. Dort
sei am Dienstag das Haus des reformorientierten Geistlichen Yusuf Sanei von
regierungstreuen Theologiestudenten angegriffen worden, hieß es auf
Internetseiten der Reformbewegung.
Ebenfalls am Dienstag war offiziell mitgeteilt worden, dass der unterlegene Präsidentschaftskandidat Mir-Hossein Moussavi seines Postens als Direktor der staatlichen Kunstakademie enthoben wurde.