US-Wahlkampf
Hillary Clinton liegt vor Giuliani
04.10.2007
Die frühere First Lady Hillary Clinton hat laut neuer Umfrage gute Chancen auf eine Rückkehr ins Weiße Haus als US-Präsidentin.
In einem Duell mit dem republikanischen Ex-Bürgermeister von New York, Rudolph Giuliani, bei der Präsidentschafswahl im November 2008 würde die demokratische Senatorin nach derzeitigem Stand mit 51 zu 43 Prozent vorne liegen, wie eine aktuelle von der "Washington Post" veröffentlichte Umfrage ergab.
Ja zu "First Husband"
Der Erhebung zufolge profitiert
Clinton erheblich von der Popularität ihres Ehemanns, Ex-Präsident Bill
Clinton. 60 Prozent gaben an, sie würden den Ex-Präsidenten gerne als "First
Husband" ("Ersten Ehemann") wieder im Weißen Haus sehen. Zwei
Drittel gaben an, mit Clintons Amtszeit (1993 bis 2001) zufrieden zu sein.
Mit der Amtsführung des derzeitigen Präsidenten George W. Bush ist hingegen
nur ein Drittel einverstanden.
Bei der Umfrage äußerten zudem 67 Prozent die Erwartung, Clinton werde als Präsidentin einen eigenständigen Kurs verfolgen, anstatt einfach die Politik ihres Mannes fortzusetzen. Die Erhebung ergab außerdem, dass Clinton auch in der Gruppe der nicht parteigebundenen Wähler führt: Hier liegt sie bei 48 Prozent, Giuliani bei 44 Prozent. Diese unabhängigen Wähler geben normalerweise den Ausschlag für das Wahlergebnis.
Ob Clinton und Giuliani tatsächlich gegeneinander antreten, wird sich erst in den Vorwahlen entscheiden, in denen die Parteien ihre Präsidentschaftskandidaten küren. Clinton liegt nach derzeitigem Umfragestand in der Gunst ihrer Partei weit vorne, während Giulianis Rolle als Favorit weniger stabil ist. Die Vorwahlen beginnen im Jänner, der finale Urnengang ist am 6. November 2008.
Bill würde gerne Diplomaten-Rolle unter Hillary einnehmen
Bill
Clinton würde gerne eine diplomatische Rolle übernehmen, sollte seine Frau
Hillary im kommenden Jahr die Präsidentenwahl gewinnen. In einem Interview
des britischen Rundfunksenders BBC sagte er am Freitag, er habe keinen
konkreten Wunsch und werde machen, "was immer sie will". Auf die Frage, was
er denn bevorzugen würde, sagte er: "Ich denke, ich wäre am nützlichsten für
sie, wenn ich dabei zu helfen versuchte, das Ansehen Amerikas in der Welt
wiederherzustellen, mehr Verbündete zu finden und uns wieder dazu brächte,
mit anderen zusammenzuarbeiten." Der Erfolg bei den Atomverhandlungen mit
Nordkorea zeige, dass ein von Alleingängen abrückendes Amerika mit anderen
sehr gut zusammenarbeiten könne.