Im US-Vorwahlkampf war sie Obamas Rivalin - nun ist sie seine Außenministerin.
Staranwältin vor politischer Karriere
Clinton, die am 26.
Oktober 1947 als Hillary Diane Rodham geboren wurde und in einem vornehmen
Vorort von Chicago im Staat Illinois aufwuchs, hat sich nie leicht in
überkommene Rollenmuster einordnen lassen. Im Leben der gelernten Juristin
hat es immer wieder Brüche und Widersprüche gegeben. So engagierte sich die
Tochter einer liberalen Mutter und eines streng konservativen Vaters als
Jugendliche im Präsidentschaftswahlkampf 1964 für den erzkonservativen
Republikaner Barry Goldwater, nur vier Jahre später unterstützte sie den
linksliberalen Demokraten Eugene McCarthy.
Mit der bloßen Rolle der Frau an der Seite ihres Mannes, den sie 1975 geheiratet hat, gab sie sich nie zufrieden - was auch der Aufbau einer eigenen politischen Karriere als bisher einzige frühere First Lady zeigt. Als Bill Clinton Gouverneur von Arkansas war, arbeitete sie als Rechtsanwältin und wurde Teilhaberin einer Anwaltskanzlei. Zweimal wurde sie damals von einer Fachzeitschrift in den Kreis der hundert einflussreichsten Anwälte gewählt. 1974 war die damals frischgebackene Juristin im Zusammenhang mit der Watergate-Affäre an den Untersuchungen gegen den seinerzeitigen Präsidenten Richard Nixon beteiligt. Manche meinen, das mehr als zwei Jahrzehnte später von den Republikanern gegen Präsident Clinton betriebene Amtsenthebungsverfahren wegen der Lewinsky-Affäre sei eine späte Rache dafür gewesen.
"Gelebte Geschichte"
Die Affäre ihres Mannes mit der
Praktikantin des Weißen Hauses Monica Lewinsky, die den Präsidenten beinahe
das Amt gekostet hätte, hat die Ehe des Paares auf eine harte Probe
gestellt, wenngleich Bill Clinton schon vorher Affären mit anderen Frauen
hatte. In dieser Zeit entschied sich Hillary Clinton für eine eigene
politische Karriere. In ihrem Buch "Gelebte Geschichte" schreibt
sie dazu: "Die beiden schwierigsten Entscheidungen, die ich in meinem
Leben zu treffen hatte, waren: mit Bill verheiratet zu bleiben und in New
York für den Senat zu kandidieren."