Wahlkampfende

Hillary stellt sich hinter Obama

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Mit einer rührenden Rede beendete Hillary Clinton ihren Wahlkampf. Jetzt muss sie ihre Privat-Pleite abwehren und eine neue Karriere planen.

Es war die letzte Rede von Ex-First-Lady Hillary Clinton nach 17 Monaten des brutalsten Vorwahlkampfes aller Zeiten. Tausende Fans hingen dicht gedrängt im National Museum in Washington an ihren Lippen, als sie das Ende ihres Lebenstraumes bewegend in Wort fasste: Ihr Einzug als erste Frau ins Oval Office ist gescheitert.

Vielen kullerten die Tränen über die Wangen. Hillarys wichtigste Mission war jedoch nüchterner Natur: Die Versöhnung der Partei – und ihr Versprechen, sich voll hinter Sensationssieger Barack Obama zu stellen. „Ich werde alles tun, um seinen Einzug in das Weiße Haus zu ermöglichen“, stellte sie klar. Makaberes Detail: Im gleichen Saal hatten die Clintons mit Glanz und Gloria ­ihre Bälle zur Amtseinführung nach Bills Triumphen 1992 und 1996 abgehalten.

Schulden abarbeiten
Noch schmerzhafter: Hillary steht mit 30 Millionen Dollar Schulden vor der Pleite. Und das trotz Einnahmen von 215 Millionen. Obamas Team deutete bereits an, Hillary beim Abtragen ihres Schuldenberges „behilflich“ sein zu wollen. Als Gegenleistung, kolportierten US-Medien, könnte Hillary als Lobbyistin für Obama ihre Außenstände „abarbeiten“.

Und Obama könnte Hillary als Vize-Kandidatin auch deshalb ablehnen, weil sich dann seine Finanzexperten mit Hillarys Geldsorgen herumschlagen müssten.

Die Meinung der Demokraten dürfte bei diesen Kalkulationen kaum eine Rolle spielen: Laut CNN-Umfrage sehnten sich 54 Prozent nach einem Obama-Hillary-„Dreamteam“.

Hillarys Trost: Mit 1.914 zu 2.191 Delegiertenstimmen unterlag sie nur knapp. 18 Millionen Bürger hatten sie gewählt. Sie legte ihr Image als kalkulierende Eisprinzessin ab, wurde zum Idol für Frauen rund um die Welt – und Ikone für einfache Arbeiter. Eine richtige „Hillary-Bewegung“ habe sie geschaffen, heißt es.

Madam Secretary?
Hillary könnte daher auch ohne Vizeposten eine strahlende Zukunft vor sich haben: Sie wird als Obamas „Madame Secretary“ (Außenministerin) oder sogar als Kandidatin für das US-Höchstgericht gehandelt. Und: Sollte Obama verlieren, stünde sie 2012 bereit, um erneut zu kandidieren.

Doch auch in ihrem Privatleben warten große Herausforderungen: Das US-Magazin Vanity Fair berichtet über angebliche neue Seitensprünge ihres sexsüchtigen Gatten Bill. Mit dem geplatzten Traum vom Weißen Haus, könnte nun auch ihre Ehe kollabieren.

Obama erfreut über Hillarys Unterstützung
Barack Obama hat die Unterstützungserklärung seiner bisherigen Rivalin Hillary Clinton begrüßt und ihr eine wesentliche Rolle im Wahlkampf zugesprochen. "Niemand weiß besser als Senatorin Clinton, wie verzweifelt Amerika und das amerikanische Volk einen Wandel brauchen, und ich weiß, dass sie bei diesem Kampf an vorderster Front bleiben wird - in diesem Herbst und in den kommenden Jahren", sagte Obama am Samstag in einer Erklärung.

Harter Vorwahlkampf
Clinton und Obama hatten sich über 16 Monate hinweg einen harten Vorwahlkampf geliefert, der ihre Partei zu spalten drohte. Unter den Demokraten ist allerdings umstritten, ob das Team Obama-Clinton die Chancen gegen den Republikaner John McCain verbessern oder eher verschlechtern würde.

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