In dem südafrikanischen Land droht Homosexuellen bis zu 14 Jahre Haft.
Kaum hatten sie sich öffentlich trauen lassen, sind zwei Homosexuelle in dem kleinen südafrikanischen Land Malawi festgenommen worden. Nach ihrer Festnahme am Montagabend würden Tiwonge Chimbalanga und Steven Monjeza bald vor Gericht gestellt, um sich zum Vorwurf der "Schamlosigkeit" zu äußern, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag.
Chimbalanga und Monjeza hatten sich vor neun Monaten in einer Kirche kennengelernt, vier Monate später zogen sie zusammen. Am Samstag bekannten sie sich in einer Art Eheschließungszeremonie öffentlich zueinander, wie Finiasi Chikaoneka berichtete, der bei der Feier anwesend war.
Homosexualität in Afrika ein Tabu
Homosexualität ist in
Malawi verboten, homosexuelle Handlungen werden mit bis zu 14 Jahren
Gefängnis geahndet. Das Verhalten der malawischen Behörden gegenüber
Schwulen und Lesben ist widersprüchlich: Zum einen verfolgen sie
Homosexuelle, zum anderen fordern sie sie auf, den Kampf gegen Aids aktiv zu
unterstützen. Die Immunschwächekrankheit ist in Malawi weit verbreitet. 14
Prozent der Bevölkerung sind mit dem HI-Virus infiziert, bei Homosexuellen
beträgt die Rate mehr als 20 Prozent.
Homosexualität ist fast überall in Afrika ein Tabu. Lange wurde sie als aus den nördlichen Industrieländern importiertes Übel gebrandmarkt. In 38 von 53 afrikanischen Staaten steht Homosexualität unter Strafe, nur in Südafrika sind gleichgeschlechtliche Zivilehen erlaubt.