Kardinal Javier Lozano Barragan hat mit seinen Aussagen für Aufregung gesorgt.
Der Ex-Präsident des Päpstlichen Rates für Krankenpastoral, Kardinal Javier Lozano Barragan, hat Homo- und Transsexuellen das "Himmelreich" verwehrt. "Homosexuelle und Transsexuelle werden niemals in das Himmelreich kommen. Das sage nicht ich, sondern der Heilige Paulus", erklärte Barragan in einem Interview mit dem katholischen Online-Magazin "Pontifex". Man komme nicht als Homosexueller auf die Welt, man werde es.
Erziehung und mangelnde Entwicklung
Es gebe für Homosexualität
verschiedene Gründe, die mit der Erziehung und mit mangelnder Entwicklung
der eigenen Identität in der Pubertät zusammenhingen, konstatierte der
mexikanische Kardinal. "Wahrscheinlich sind Homosexuelle nicht schuldig,
doch indem sie gegen die Würde des Körpers handeln, werden sie sicher nicht
in den Himmel kommen. Alles was sich gegen die Natur und die Würde des
Körpers richtet, beleidigt Gott", so Barragan.
"Schlimme Abirrung"
Die katholische Kirche
unterscheidet in ihrer Lehre zwischen Personen mit homosexueller Veranlagung
einerseits und homosexuellen Akten andererseits. Während der Katechismus
festhält, dass homosexuell veranlagten Menschen "mit Achtung, Mitleid und
Takt" zu begegnen sei, bezeichnet er zugleich sexuelle Akte zwischen
Personen des gleichen Geschlechts als "schlimme Abirrung". Diese "verstoßen
gegen das natürliche Gesetz" und seien "in keinem Fall zu billigen".
Homosexuelle Menschen seien dementsprechend "zur Keuschheit berufen", hält
der Katechismus fest. Das bedeutet nach der Lehre der Kirche sexuelle
Enthaltsamkeit bei unverheirateten und ein treues eheliches Verhältnis bei
verheirateten Menschen.