Bei der traditionellen "Grindadrap"-Jagd werden jedes Jahr hunderte Delfine gejagt und getötet. Tierschützer kritisieren die Aktion scharf.
Hunderte Delfine sind Medienberichten und Angaben von Umweltschützern zufolge auf den Färöer-Inseln in einen Fjord getrieben und getötet worden. Nach Angaben des färöischen Rundfunksenders KVF wurden mehr als 1.400 der Tiere am Sonntagabend im Skálafjord erlegt. Diese Jagd wird als "Grindadrap" bezeichnet und seit Jahrhunderten auf den zum dänischen Königreich zählenden, aber weitgehend autonomen Inseln im Nordatlantik betrieben.
Graphic. The #grindadrap in the #FaroeIslands #Faroes #BoycottFaroeIslands #Grind pic.twitter.com/k6JuO0mlxF
— DivaKnevil Ⓥ ???????????????????????????? (@DivaKnevil) September 14, 2021
THIS NEEDS TO BE EXPOSED!
— Casper Hilt - Animal Rights (@casperhilt) September 8, 2021
This happens at every #grindadrap on the #FaroeIslands. The hunters desperately try to hide away the fetuses, as images of them gives a very bad image.
So... please share!
I filmed this June 27th 2021#dkpol #seashepherd #seaspiracy #visitfaroeislands pic.twitter.com/wJMMqLAyUg
Selbst der ehemalige Vorsitzende der färöischen Vereinigung für den Grindwalfang sagte demnach zu KVF, die Tötung einer solch großen Anzahl an Delfinen sei überzogen. Der heutige Leiter der Vereinigung fürchtete um den Ruf der Färöer-Inseln. Es sei an der Zeit, ernsthaft darüber zu diskutieren, ob die Jagd von Delfinen weiterhin zugelassen bleiben sollte, sagte er dem Online-Medium In.fo. "Grindadrap" steht eigentlich für den Grindwalfang.
Kritik von Umweltorganisationen
Die Umweltschutzorganisation Sea Shepherd veröffentlichte ein langes Video auf Facebook, auf dem zu sehen war, wie Männer die Tiere aus blutrotem Wasser an einen Strand zogen. Die Organisation sprach von der größten Herde Meeressäuger, die auf den Färöer-Inseln jemals bei einer einzigen Aktion getötet worden sei. Eine Delfinschule sei etwas Schönes, das man bewundern und nicht auf einen blutgetränkten Strand ziehen sollte, schrieb ein Nutzer dazu. "Die Jagd ist sinnlos und verursachte gemäß Augenzeugenberichten großes Tierleid. Hier wurde eine Grenze überschritten und eine neue Dimension der Jagd erreicht", kritisierte auch die Meeresschutzorganisation OceanCare.
#Denmark The Faroe Islands, Denmark's overseas autonomous territory, held a hunting activity on the 12th. More than 1400 white edge dolphins were killed, and the whole Gulf flowed with blood, triggering the anger and condemnation of animal conservationists. pic.twitter.com/fVJDbsZTA1
— bahtbag (@thaibahtbag) September 14, 2021
Der Walfang geht auf den Färöer-Inseln bis zu den Wikingerzeiten zurück. Die Tiere werden von Schiffen und Booten in eine Bucht getrieben, dort geschlachtet und das Fleisch im Anschluss an die Teilnehmer verteilt. Hauptsächlich werden Grindwale erlegt, aber manchmal auch Delfine. Laut färöischen Zählungen wurden 2020 insgesamt 576 Grindwale sowie 35 Weißseitendelfine getötet. Die Zahl von über 1.400 getöteten Delfinen ist also außergewöhnlich hoch.