Die Waffenruhe hält vorerst - Israel zieht schrittweise seine Truppen aus dem Gazastreifen ab.
Nach 22 Tagen der militärischen Konfrontation haben Israel und die Hamas in der Nacht auf Montag die getrennt voneinander ausgerufene Waffenruhe eingehalten. Die israelische Armee setzt ihren Abzug aus dem Gazastreifen schrittweise fort, ist aber nach wie vor bereit, auf Angriffe radikaler Palästinenser zu reagieren.
Rückzug schreitet voran
Die israelischen Panzer wurden von
mehreren Stellungen abgezogen, unter anderem bei Jabalya und Beit Lahiya.
Auch die wichtigste Stellung bei Nezarim wurde geräumt, so dass erstmals
seit dem Beginn des Krieges wieder eine Verbindung zwischen dem nördlichen
und dem südlichen Teil des Gazastreifens bestand.
Bis zu Obamas Angelobung
Angeblich sollen die Truppen bis zur
Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Barack Obama am Dienstag
zurückgezogen sein, falls nichts Unvorhersehbares geschieht. Das soll den
europäischen Spitzenpolitikern bei ihrem Besuch gesagt worden sein. Israel
macht den Abzug aber davon abhängig, dass keine neuen palästinensischen
Raketen abgeschossen werden und die Waffenruhe hält.
Haniyeh ortet Niederlage Israels
Der hochrangige Hamas-Politiker
Ismail Haniyeh wertet Israels Offensive im Gazastreifen unterdessen als
Niederlage. Das palästinensische Volk habe in Gaza einen "großen Sieg" über
Israel errungen, findet Haniyeh, der Feind habe keines seiner Ziele
erreicht. Vielleicht steht eine Versöhnung der rivalisierenden
palästinensischen Gruppen an.
Die ägyptische Regierung hat für Donnerstag beide Seiten zu getrennten Gesprächen eingeladen, bei denen es um eine dauerhafte Waffenruhe gehen soll. Europa will sich jetzt dafür einsetzen, den Waffenschmuggel in den Gazastreifen zu unterbinden.