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In Seoul brennen Kim-Jong-Il-Bilder

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Protestkundgebung gegen nordkoreanischen Atomwaffentest. Regierung stoppt Hilfslieferung.

Aus Wut über den ersten nordkoreanischen Atomwaffentest haben Demonstranten in Seoul am Montag ein Bild des nordkoreanischen Staatschefs Kim Jong Il verbrannt. "Nieder mit Kim Jong Il!", riefen einige der rund 500 Demonstranten, die durch das Zentrum der südkoreanischen Hauptstadt zogen. Sie stimmten die südkoreanische Nationalhymne an und forderten auf Spruchbändern ein Ende der "Tyrannei" von Kim Jong Il.

Die Demonstranten wandten sich gegen den Plan, den Oberbefehl über die südkoreanischen Streitkräfte in Kriegszeiten von den USA auf Südkorea zu übertragen. Derzeit sind rund 29.500 US-Soldaten in Südkorea stationiert. Die US-Regierung plant, das Kontingent bis 2008 auf 25.000 Mann zu verringern.

Hilfslieferung gestoppt
Nach dem nordkoreanischen Atomwaffentest hat Südkorea auch eine geplante Lieferung von Hilfsgütern in das Nachbarland gestoppt. Die Regierung sagte das für Dienstag vorgesehene Auslaufen eines Schiffes ab, das 4.000 Tonnen Zement nach Nordkorea bringen sollte. Diese Maßnahme sei jedoch vorläufig. Es müsse noch entschieden werden, ob weitere Hilfslieferungen nach Nordkorea gestoppt würden.

Südkorea hatte auch nach dem nordkoreanischen Raketentest Anfang Juli seine Hilfen für das verarmte Nachbarland ausgesetzt. Die Sanktion wurde etwa einen Monat lang aufrechterhalten. Im August kündigte Seoul dann Hilfen für die nordkoreanischen Flutopfer im Umfang von 230 Millionen Dollar (rund 182 Millionen Euro) an. Das Hilfspaket umfasst neben Zement auch andere Baumaterialien sowie Reis, Erste-Hilfe-Sets und Decken. Erst am Mittwoch hatte Seoul einen Teil dieser Hilfsgüter in den Norden geschickt, obwohl Pjöngjang bereits mit einem Atomtest gedroht hatte.

Die in Nordkorea arbeitenden UNO-Organisationen forderten die Regierung in Pjöngjang am Montag auf, Sicherheitsgarantien für ihre Mitarbeiter zu geben. Der Verantwortliche des Welternährungsprogramms in Pjöngjang, Jean-Pierre De Margerie, sagte, seine Organisation wolle die Kontakte mit der nordkoreanischen Regierung aufrecht erhalten, damit diese weiterhin für die Sicherheit des UNO-Personals in dem Land sorge.

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