Der so genannte IPCC-Bericht ist die wichtigste wissenschaftliche Grundlage für die internationale Klimapolitik.
Der UN-Ausschuss für Klimawandel (Intergovernmental Panel on Climate Change; IPCC) wurde 1988 vom UN-Umweltprogramm (UNEP) und dem Weltorganisation für Meteorologie (WMO) gegründet. Seine Aufgabe ist nicht nur, alle Daten über die Erderwärmung und deren Auswirkungen zu analysieren. Die 2.500 beteiligten Wissenschaftler entwickeln auch konkrete Maßnahmen. Alle fünf bis sechs Jahre legen sie ihren Bericht vor.
Schon 1990 Rekorderwärmung des Planeten
In seiner ersten
Studie bestätigte der IPCC 1990 die höchste Erderwärmung seit 10.000 Jahren
und prognostizierte ein Ansteigen der Temperaturen von 0,3 Grad im 21.
Jahrhundert. Der zweite IPCC-Bericht von 1995 bildete die Grundlage für das
Kyoto-Protokoll von 1997. Der dritte Bericht von 2001 lieferte den bisher
alarmierendsten Befund: Ein Anstieg des Meeresspiegels zwischen neun und 88
Zentimetern bis 2100 sowie einen Temperaturanstieg bis 5,8 Grad. Deutlicher
als je zuvor wurde darin der Mensch als Verursacher der Entwicklung
identifiziert.
Parteiischer Klimabericht?
Im Entwurf für den vierten Bericht,
dessen erstes Kapitel am Freitag in Paris veröffentlicht wird, sind die
Zahlen weniger dramatisch, dafür genauer: Um zwei bis 4,5 Grad höhere
Temperaturen, ein Anstieg des Meeresspiegels um knapp 13 bis 58 Zentimeter.
Weil der IPCC alle verfügbaren Daten und komplexen Modelle zu integrieren
versucht und zudem Vertreter der Industrie sowie aus Staaten wie
Saudi-Arabien, die vom Ölexport leben, mitarbeiten, sind seine Prognosen
zurückhaltend.