Die Exilopposition zeigte Fotos von einem mutmaßlichen Produktionsgelände im Iran. Für sie gibt es keinen Zweifel an den Atomwaffen.
Teheran arbeitet nach Angaben des Nationalen Widerstandsrates des Iran (NCRI) an der Herstellung von Atomsprengköpfen. Die iranische Opposition im Exil präsentierte am Dienstag in Wien Fotos und Informationen, die beweisen sollen, dass sieben Unternehmen in der Region Khojir im Südosten Teherans unter Mithilfe nordkoreanischer Experten mit dem Bau von Raketen und Sprengköpfen beschäftigt seien.
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEO/IAEA) habe der Widerstandsrat bereits informiert, so Ali Safavi, ein Vertreter der iranischen Exilopposition.
Bisherige Untersuchungen mit zu langer Vorbereitungszeit
Bereits
im Februar hatte der Widerstandsrat Informationen über eine iranische
Entwicklung von Nuklearwaffen im Industriekomplex Nori in der Region Khojir
etwa 20 bis 30 Kilometer im Südosten von Teheran vorgelegt - auch der IAEO,
der man rate, das Gelände zu überprüfen. Eine bereits stattgefundene
Untersuchung der Behörde sei an der langen Vorbereitungszeit "gescheitert",
die der Führung Teherans ausreichend Zeit gegeben habe, Beweise zu
vernichten.
Die Arbeiter eines Forschungszentrums wüssten oft nicht, was in anderen Komplexen der Anlage passiere. Unterirdische kilometerlange Tunnel seien errichtet worden. Die Öffentlichkeit sei komplett von dem Gebiet ausgesperrt, und selbst mittelbare Anrainer ahnungslos.
Mittelstreckenrakete umkonstruiert
IAEO-Experten hatten im
Vorfeld in einem Bericht ebenfalls Informationen angeführt, die darauf
schließen lassen, dass Teheran den Sprengkopf einer
Shahab-3-Mittelstreckenrakete so umkonstruiert habe, dass er auch atomar
bestückt werden könnte. Die iranische Regierung hat bisher stets bestritten,
ein militärisches Atomprogramm zu betreiben. Demnach dienen seine
Anstrengungen zur Urananreicherung ausschließlich zivilen Zwecken. Die
internationale Gemeinschaft befürchtet dagegen, dass Teheran an der geheimen
Entwicklung von Atomwaffen arbeitet.
Proteste gegen Ahmadinejad vor UN-Gebäude
Unterdessen
protestierten zahlreiche Demonstranten haben gegen den Auftritt des
iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad vor den Vereinten Nationen. Vor
dem UNO-Hauptquartier in New York trugen sie Plakate mit Aufschriften wie
"Stoppt den Iran", "Kein nuklearer Iran" und Anstecker mit dem
durchgestrichenen Bild Ahmadinejads und dem Text "Nicht willkommen".
"Ich bin hier, um vor den Vereinten Nationen dagegen zu protestieren, dass sie diesem Kriminellen, dieser Schlange, das Recht auf freie Meinungsäußerung gewähren, obwohl er selbst das seinen Leuten in seinem eigenen Land verbietet", sagte der demokratische Sprecher des New Yorker Landesparlaments, Sheldon Silver, dem Lokalsender NY1.
Schon am Vortag hatten mehrere jüdische Gruppen gegen die geplante Rede des iranischen Präsidenten demonstriert. Der Vorsitzende des Jüdischen Weltkongresses, Ronald Lauder, warf fünf christlichen Gruppen vor, mit einer Einladung Ahmadinejads zu einem "religiösen Dialog" einen Diktator salonfähig zu machen. "Diese Gruppen, die nach eigenem Bekunden Werte wie Frieden und gegenseitiges Verständnis hochhalten, machen sich selbst zum Gespött, wenn sie einem grausamen Diktator und Rassisten eine Plattform für seine Beschimpfungen geben." Zu den fünf einladenden Gruppen gehören Mennoniten und Quäker.