Nach der Anklage eines Briten und zweier Franzosen in Teheran verschärft die schwedische Ratspräsidentschaft den Ton.
Die EU verschärft ihren Kurs gegenüber dem Iran wegen des Massenprozesses gegen Oppositionelle in Teheran. Für die schwedische Ratspräsidentschaft sagte Schwedens Außenminister Carl Bildt am Sonntag, die iranische Führung müsse begreifen, dass sie mit den Anklagen gegen zwei Mitarbeiter der britischen und französischen Botschaft sowie eine Französin "die gesamte EU herausfordert".
"Scheinprozess"
Bildt bezeichnete das Verfahren gegen
insgesamt gut hundert Beteiligte an Straßenprotesten nach den
Präsidentschaftswahlen einen "Scheinprozess".
Foto von Massenprozess mit mitangeklagter Französin Clotilde Reiss: (c) AP
"Wir müssen deutlich sein"
Zu der Forderung der
EU nach sofortiger Freilassung der Angeklagten sagte er: "In dieser
Frage müssen wir deutlich sein." Man werde dazu neue diplomatische
Kontakte in Teheran aufnehmen. Bildt nannte die Lage im Iran "ziemlich
unsicher". Sie könne sich schnell ändern. Es gebe verschiedene
Fraktionen in der Teheraner Führung. "Die Lage verlangt große
Aufmerksamkeit", so Bildt.