Laut eines staatlichen Fernsehsenders feuerte der Iran im Golf erneut Raketen ab. Der Verteidigungsminister bezeichnet die Tests als rein defensiv.
Der Iran hat nach einem Bericht des staatlichen Fernsehens am Donnerstag erneut im Persischen Golf weit reichende Raketen getestet. Die Raketen hätten "besondere Fähigkeiten", berichtete der Sender ohne nähere Erläuterung. Die Geschosse seien während der Nacht abgefeuert worden.
Verschiedene Raketen-Typen getestet
Laut amtlichen iranischen
Medien handelte es sich dabei um Boden-Boden-, Boden-See- und
See-Luft-Raketen. Außerdem sei eine Rakete vom Typ "Hout" abgefeuert worden,
meldete der iranische Rundfunk. Im Satellitenfernsehen war von einem Torpedo
die Rede.
Bereits am Vortag hatte das iranische Fernsehen den Abschuss von neun Raketen während eines Manövers der Revolutionsgarde im Persischen Golf zu Testzwecken gemeldet. Unter ihnen war den Angaben zufolge auch eine neue Version der Shahab-3, die mit einer Reichweite von 2.000 Kilometern israelisches Territorium erreichen könnte.
Weltweite Empörung
Die Tests waren weltweit verurteilt
worden. Die USA forderten die Führung in Teheran zum Ende der
Raketenabschüsse auf. Außenministerin Condoleezza Rice warnte den Iran vor
den Konsequenzen eines Angriffs auf die Verbündeten der USA. "Wir nehmen
unsere Pflicht, unseren Bündnispartnern bei der Selbstverteidigung zu
helfen, sehr, sehr ernst. Darüber sollte niemand im Zweifel sein", sagte
Rice bei einem Besuch in Georgien. Auch die deutsche Regierung forderte den
Iran zur Einstellung der Raketentests auf.
Der iranische Verteidigungsminister Mostafa Mohammad-Najjar hatte am Mittwoch laut Press TV versichert, die Raketen hätten rein defensiven Charakter und sollten das Land vor Invasoren schützen.
Die USA und andere Staaten werfen dem Iran vor, unter dem Deckmantel der Energieerzeugung heimlich nach Atomwaffen zu streben. Die Islamische Republik bestreitet das und hat mit Vergeltung für mögliche Angriffe Israels auf ihre Atomanlagen gedroht.