Ansage an den Iran: "Angriff ist nicht zu akzeptieren".
Der Streit zwischen den Nachbarstaaten Iran und Irak um eine im Grenzgebiet gelegene Ölquelle dauert an. Der irakische Vizeaußenminister Mohammad al-Hajj Hamoud erklärte, die am Tag zuvor erfolgte Besetzung eines Bohrturms in dem Gebiet durch iranische Soldaten dauere ungeachtet der Proteste aus Bagdad an. Teheran wies die Proteste zurück und erklärte, die Ölquelle befinde sich auf iranischem Gebiet.
Laut Hamoud wurde dem iranischen Botschafter in Bagdad erklärt, dass der "Angriff nicht zu akzeptieren" sei. Bisher habe die iranische Seite stets versucht, die irakischen Techniker an der Arbeit auf dem Bohrturm durch Schüsse zu hindern. Jetzt sei erstmals eine Besetzung erfolgt, und zwar einen Monat vor dem Beginn der Arbeit der gemeinsamen Kommission zur Festlegung des Grenzverlaufs im Mündungsgebiet des Shatt al-Arab (Pers.: Arvand Rud), in dem sich auch der Bohrturm befindet.
Iranisches Gebiet
In einer im iranischen Staatsfernsehen in
arabischer Sprache ausgestrahlten Erklärung der Streitkräfte hieß es, "gemäß
der international anerkannten Grenzen" befänden sich die iranischen
Einheiten auf ihrem eigenen Staatsgebiet. Das Außenministerium in Teheran
erklärte, die iranische Seite habe offiziell ihre Bereitschaft zur
Beteiligung an der Kommission zur Regelung der Grenzfragen erklärt. Sie
warte immer noch auf die Antwort aus Bagdad.
Der Bohrturm befindet sich auf dem Fakka (Fauqa)-Ölfeld, eines von insgesamt drei Feldern, für die sich im Juni bei Versteigerungen keine multinationale Erdölgesellschaft als Käufer gefunden hatte. Die Ölreserven von Fakka werden auf 1,55 Millionen Barrel geschätzt. Der US-Generalstabschef Michael Mullen sagte, nach seinem Verständnis stehe das Gebiet "unter irakischer Souveränität" und es sei an der der irakischen Führung, das Problem zu lösen.