US-Abwehrchef

Iran kann mit Rakete Europa angreifen

16.07.2008

Der Leiter der US-Raketenabwehr glaubt dem Mullah-Regime, Raketen mit 2.000-Kilometer-Reichweite zu besitzen.

Zur Vollversion des Artikels
© AP
Zur Vollversion des Artikels

Der Iran besitzt nach Einschätzung des US-Verteidigungsministeriums Raketen, mit denen er Ost- und Südeuropa angreifen kann. Der Chef der US-Raketenabwehr, Trey Obering, glaubt der Islamischen Republik, über eine ballistische Rakete mit einer Reichweite von 2.000 Kilometern zu verfügen. Zuletzt hatten Experten gemeint, das Video der iranischen Raketentests sei manipuliert und das Mullah-Regime vom Besitz funktionierender Langstreckenraketen weit entfernt.

Noch größere Reichweite denkbar
Auf Grundlage von Geheimdienstinformationen und von iranischen Medienberichten rechnet Obering sogar damit, dass der Iran die Reichweite künftig weiter vergrößern kann. Ob das iranische Militär bereits eine solche Rakete getestet hat, wollte er nicht kommentieren.

Fliegt bis Griechenland und Serbien
Vorige Woche hatte das iranische Militär mehrere Raketen getestet. Darunter eine neue Version der Mittelstrecken-Rakete Shahab-3, die in ihrer alten Ausführung eine Reichweite von 1.300 Kilometern hat. Das neue Modell soll 2.000 Kilometer weit fliegen und damit Ziele etwa in Griechenland, Serbien, Rumänien und Weißrussland treffen können.

Iranische Luftwaffe plant großes Manöver
Unterdessen hat der Iran weitere Militärübungen angekündigt. Die Luftwaffe plane bald großangelegte Angriffs- und Verteidigungsmanöver, zitierte ein staatlicher Fernsehsender am Mittwoch den Befehlshaber der Luftstreitkräfte, Ahmad Mighani. Der Iran hat nach Schätzungen 280 Kampfflugzeuge, darunter Maschinen des russischen Typs MiG-29. Einsatzbereit sind demnach aber nur maximal 80 Prozent der Maschinen.

Konfliktkessel brodelt
Die Raketentests verschärften die Spannungen im Konflikt des Westens mit dem Iran über das iranische Atomprogramm weiter. Die USA reagierten mit einer Sicherheitsgarantie für ihre Verbündeten in der Golf-Region. Die ohnehin schon hohen Ölpreise stiegen wegen Spekulationen über Angriffe der USA oder Israels auf iranische Atomanlagen und iranische Vergeltungsschläge auf neue Rekordhöhen.

Der Iran bestreitet, unter dem Deckmantel der Stromerzeugung an Atomwaffen zu arbeiten und lehnt einen Stopp der Uranreicherung ab.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel