Kein Visum
Iran schmeißt ORF-Reporter raus
17.06.2009
ORF-Korrespondent Karim El-Gawhary musste heute den Iran verlassen.
Das iranische Regime geht nun immer härter gegen die Proteste - und auch gegen die Berichterstattung darüber vor. Gestern Abend gab ORF-Korrespondent Karim El-Gawhary live in der Zeit im Bild 2 bekannt, seinen "letzten Auftritt aus Teheran" zu haben. Der Grund: "Mein Visum wurde von der iranischen Regierung nicht mehr verlängert." El-Gawhary musste somit heute ebenso wie ORF-Radiokorrespondentin Barbara Ladinser ausreisen.
Der ORF plant jedoch neuerliche Visa für die Einreise in den Iran beantragen. Bei der derzeitigen Lage im Iran, ist es allerdings fraglich, ob dieser Antrag durchgeht.
Ausgangssperre
Doch auch schon gestern war es kaum mehr möglich,
über die Lage in Teheran zu berichten. Für internationale Journalisten
herrscht Ausgangssperrees dürfen vor allem keinerlei Bilder von
Demonstrationen gemacht werden. Die Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF)
hat den Iran scharf für sein Berichterstattungsverbot kritisiert. Dass
ausländische Journalisten seit Dienstag nicht mehr über ungenehmigte
Kundgebungen berichten dürften, sei "skandalös" und "beunruhigend", erklärte
die Organisation. Ganz offensichtlich wollten die iranischen Behörden dafür
sorgen, "dass die ausländischen Medien das Land verlassen, damit sie die
Bewegung vor Blicken geschützt niederschlagen können". Laut RSF sind seit
der Wahl mindestens ein Dutzend iranische Journalisten und Blogger
inhaftiert worden. Die Behörden versuchen auch im Internet und über
Mobilfunk den Informationsfluss der Protestierenden zu unterbinden.