Augenzeugen berichten von langen Schlangen vor den Wahllokalen.
Der Spitzenkandidat der Reformer, Mohammed-Reza Aref, sagte in Teheran: "Wir könnten heute die 70-Prozent-Marke knacken". Er zeigte sich zuversichtlich, dass die Reformer nach dem Sieg Rouhanis bei der Präsidentenwahl 2013 nun im Parlament die zwölfjährige Dominanz der Koalition aus Konservativen und Hardlinern im Parlament beenden könnten.
Die Abstimmung gilt als erster politischer Stimmungstest nach dem Mitte Juli zwischen Teheran und dem Westen geschlossenen Atomabkommen. Um die 290 Parlamentssitze bewerben sich mehr als 4800 Kandidaten. Zugleich startete am Morgen auch die Wahl der 88 Sitze im Expertenrat, der sowohl über die Ernennung als auch die Abwahl des obersten Führers des Irans bestimmt.
Wahlberechtigt sind fast 55 Millionen Bürger landesweit, darunter 8,5 Millionen in der Hauptstadt Teheran. Das Ministerium rechnet für Samstag mit ersten belastbaren Ergebnissen. Allerdings könne es auch Verzögerungen geben, da dieses Mal neben dem Parlament auch der Expertenrat bestimmt wird.