US-Vizepräsident
Israel-Angriff auf Iran sei kein Problem
05.07.2009
USA würden laut Biden israelischen Angriff auf Iran nichtverhindern.
Die USA würden sich nach Worten von Vizepräsident Joe Biden nicht einem israelischen Militärschlag gegen das iranische Atomprogramm widersetzen. Wenn Israel glaube, dass ein Militärschlag nötig sei, könnten die USA "einem anderen souveränen Staat nicht sagen, was er zu tun hat", sagte Biden am Sonntag dem Fernsehsender ABC. Israel könne für sich selbst entscheiden, was es in Bezug auf den Iran oder einen anderen Staat tue. "Ob wir zustimmen oder nicht, sie sind berechtigt, das zu tun."
Atomprogramm
Die israelische Regierung unter dem Hardliner
Benjamin Netanyahu hat bislang erklärt, das iranische Atomprogramm solle auf
dem Wege der Diplomatie gestoppt werden, ein Militärschlag sei aber als
ultima ratio nicht auszuschließen. Nun scheint die Mannschaft von
US-Präsident Barack Obama dafür grünes Licht zu geben. "Wenn die Regierung
Netanyahu sich entschließt, einen unterschiedlichen Ansatz zu verfolgen als
den bisherigen, dann ist es ihr souveränes Recht", sagte Biden.
Annäherung
Obama hatte bisher auf eine Annäherung an den
Iran gesetzt, um die Islamische Republik vom umstrittenen Atomprogramm
abzubringen. Israel sieht im Iran die größte Bedrohung in der Region,
besonders seit dort 2005 der Hardliner Mahmoud Ahmadinejad an die Macht kam.
Ahmadinejad hat mehrfach mit der Vernichtung Israels gedroht und den
Holocaust als "Mythos" bezeichnet.
Experten
Bidens Beteuerung, die USA könnten nichts gegen eine
eventuelle israelische Militäroffensive gegen den Iran tun, scheint
allerdings bewusst untertrieben: Israelische Kampfflugzeuge müssten zur
Bombardierung von Atomanlagen im Iran wohl entweder über das Gebiet des
NATO-Staats Türkei oder aber über den US-kontrollierten irakischen Luftraum
fliegen. Beide Flugrouten scheinen ohne vorherige Einwilligung Washingtons
extrem unwahrscheinlich. Experten wenden zudem ein, dass Luftangriffe auf
Atomanlagen das Programm bestenfalls um ein paar Jahre verzögern, nicht aber
verhindern würden.