Gazastreifen

Israel dementiert UN-Bericht zu drohender Hungersnot

27.06.2024

Weil er auf "Daten von Hamas- Gesundheitseinrichtungen" beruhe. 

Zur Vollversion des Artikels
© Getty Images
Zur Vollversion des Artikels

Israel hat den jüngsten UN-Bericht zur "katastrophalen" Ernährungssituation im Gazastreifen scharf zurückgewiesen. Das Gutachten sei "äußerst irreführend" und "sehr voreingenommen", erklärte der israelische Regierungssprecher David Mencer am Donnerstag. Dies liege daran, dass seine Grundlage "Daten von Hamas- Gesundheitseinrichtungen" seien.

Druck auf Israel

Behauptungen bezüglich einer angeblichen Hungersnot im Gazastreifen seien "unbegründet", fügte Mencer hinzu. Ihr Hauptzweck bestehe "natürlich" darin, Druck auf Israel auszuüben.

Anhaltendes Risiko

Laut einer am Dienstag veröffentlichten Auswertung der IPC-Skala zum Hungermonitoring der UNO ist eine im März für den Norden des Palästinensergebietes befürchtete Hungersnot nicht eingetroffen. "Die Lage im Gazastreifen ist jedoch nach wie vor katastrophal und es besteht ein hohes anhaltendes Risiko einer Hungersnot im gesamten Gazastreifen", heißt es in dem Bericht.

© Getty Images

Hunderttausende in Notsituation

495.000 Menschen - laut UNO etwa 22 Prozent der Bevölkerung des Gazastreifens - seien nach wie vor von einer "akuten Ernährungsunsicherheit katastrophalem Ausmaßes" betroffen. Weitere 745.000 Menschen befinden sich demnach in einer Notsituation.

© Getty Images

Laut dem UN-Welternährungsprogramm (WFP) zeichnet der neue Bericht "ein deutliches Bild des anhaltenden Hungers". Die Entwicklung zeige zudem, welchen Unterschied der Zugang zu mehr Hilfslieferungen machen könne, erklärte die UN-Organisation. Verstärkte Lebensmittellieferungen im Norden hätten dazu beigetragen, den Hunger zu verringern. Im Süden des Palästinensergebietes habe sich die Lage hingegen vor dem Hintergrund der Kämpfe in der Stadt Rafah verschlimmert.

© Getty Images

Israel hatte den vorherigen IPC-Bericht im März mit der Begründung zurückgewiesen, dieser enthalte Ungenauigkeiten und fragwürdige Quellen.
 

Zur Vollversion des Artikels