Nahostkonflikt

Israel greift Tunnelsystem in Gaza an

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Die Palästinenser durchbrachen unterdessen die Grenze nach Ägypten - Bislang gibt es fast 300 Tote. Israel will die Offensive noch ausweiten.

Im Zuge ihrer Großoffensive hat die israelische Luftwaffe am Sonntag auch das Tunnelsystem zwischen dem Gaza-Streifen und Ägypten angegriffen. Über 40 unterirdische Gänge wurden bombardiert. Die Tunnel werden u.a. dazu genutzt, Waffen, Munition und Versorgungsgüter in den Gaza-Streifen zu schleusen.

Artillerie in Stellung gebracht
Am Sonntagabend hat die Armee erstmals in diesem Jahr Batterien von Artillerie-Geschützen nahe dem Gazastreifen in Stellung gebracht. Offenbar ist nach den Luftangriffen ein Einmarsch mit Bodentruppen geplant. Jeder Bodeneinsatz wird von Artillerie unterstützt.

Palästinenser fliehen nach Ägypten
Palästinenser durchbrachen die Grenze nach Ägypten. Israel und Ägypten haben den Gazastreifen nach der Machtübernahme der Hamas im Juni 2007 von der Außenwelt abgeriegelt. Mittlerweile hindert die ägyptische Polizei die Palästinenser mit Warnschüssen am illegalen Grenzübertritt. Der Grenzübergang wurde wieder geschlossen. Nach denjenigen, denen der Grenzübertritt gelungen ist, wird gesucht.

Angriffe für länger geplant
Israels Verteidigungsminister Ehud Barak kündigte am Sonntag eine Ausweitung der Operation im Gazastreifen an. Der Bevölkerung müsse klar sein, dass der Einsatz nicht leicht und nicht kurz sein werde. "Es gibt Zeiten der Ruhe und Zeiten des Kampfes - jetzt ist die Zeit zum Kämpfen." Er lehnt einen Waffenstillstand mit der Hamas ab. Ebensowenig könnten die USA Waffenruhe mit Al-Kaida schließen oder hätte Deutschland sich dem Terror der RAF beugen können.

"Es kann einige Zeit dauern"
Auch Ministerpräsident Ehud Olmert signalisierte einen länger andauernden Waffengang: "Unser Ziel ist es, eine grundlegende Verbesserung der Sicherheitslage im Süden Israels zu erreichen. Das kann einige Zeit dauern". Die Hamas und andere Extremisten beschießen die Südregion Israels seit langem mit Raketen. Eine Wiederbesetzung des Gaza-Streifens ist aber nicht geplant.

Mehl und Medizin durchgelassen
Israel hat auf Bitten internationaler Hilfsorganisationen die Lieferung einer begrenzten Menge an Hilfsgütern in den Gazastreifen genehmigt. 30 Lastwagen mit rund 160 Tonnen Mehl sowie Medikamenten wurden abgefertigt.

Israelische Mega-Offensive
Als Reaktion auf Raketen-Beschuss radikaler Palästinenser hatte Israel am Wochenende die größte Militäroffensive gegen den Gaza-Streifen seit dem Sechstagekrieg 1967 gestartet. Allein in den ersten 24 Stunden starben bis Sonntag fast 300 Menschen. Israel will mit dem Militäreinsatz den Raketenbeschuss auf seine Grenzstädte auf ein Minimum reduzieren.

Palästinenser schlagen zurück
Mehr als 40 Raketen und Mörsergranaten schlugen dafür von palästinensischer Seite auf israelischem Boden ein. Die Raketen haben inzwischen eine immer größere Reichweite. Die Palästinenser wollen Israel mit den Angriffen zwingen, die Blockade des Gazastreifens zu beenden und alle Grenzübergänge unbefristet zu öffnen.

Arabische Welt entsetzt
In der arabisch-islamischen Welt stößt die Gewalt der Israelis auf Wut und Ablehnung. In Ägypten, Syrien, dem Libanon und Jordanien - aber auch in London und Paris - gingen Tausende auf die Straße. Nachdem die Proteste in der britischen Hauptstadt gewaltsam abliefen, wurden zehn Demonstranten festgenommen. Der Präsident des Iran, Mahmoud Ahmadinejad prophezeite schon den "Kollaps des zionistischen Regimes". Die Arabische Liga wird eine Dinglichkeitssitzung am Mittwoch abhalten.

Österreichische Muslime haben für Freitag zu einer Großdemonstration aufgerufen.

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