Die Winograd-Kommission hat Israels politischer und militärischer Führung schwere Versäumnisse während des Libanon-Kriegs im Sommer 2006 vorgeworfen.
Israel habe den Krieg trotz seiner großen militärischen Überlegenheit nicht gewonnen, sagte der Vorsitzende der Kommission, der ehemalige Richter Eliahu Winograd, am Mittwoch vor Journalisten in Jerusalem. "Wir haben schwere Fehler im Entscheidungsprozess der politischen und militärischen Führung gefunden."
Bodenoffensive gescheitert
Die Bodenoffensive im Süden des
Libanons in den letzten 60 Stunden des Kriegs habe ihr Ziel nicht erreicht.
Dennoch werde man keine Empfehlungen zu personellen Konsequenzen abgeben.
Der mehr als 500 Seiten lange Bericht, der zuvor dem Ministerpräsidenten
Ehud Olmert übergeben wurde, gilt als entscheidend für seine politische
Zukunft.
Ministerpräsident Ehud Olmert wurde von der Untersuchungskommission bescheinigt, beim Libanon-Krieg vor zwei Jahren Entscheidungen getroffen zu haben, die er "für die besten im Interesse des israelischen Staates gehalten hat". Es habe aber in der Offensive gegen die Hisbollah-Miliz im Südlibanon "Mängel und Fehler" gegeben, für die Politik und Militärführung verantwortlich seien. Die umstrittene Bodenoffensive zum Schluss des 34-tägigen Feldzuges sei gescheitert, und das Heer sei darauf nicht vorbereitet gewesen.
Für die Untersuchung waren 74 Zeugen, darunter Politiker, Armeeangehörige und Experten befragt worden. Olmert hatte im Vorfeld Forderungen nach einem Rücktritt wegen der Fehler während des Libanon-Krieges zurückgewiesen. Nach einem im April 2007 veröffentlichten Zwischenbericht waren Verteidigungsminister Amir Peretz und Generalstabschef Dan Halutz zurückgetreten.