Die Bedrohung sei sehr schwerwiegend. Derweil demonstriert der Iran Stärke.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu sieht Israel als "erstes, aber nicht letztes Ziel" des Iran. Während eines Besuchs in einer Militärbasis der israelischen Marine in Haifa sagte Netanyahu am Dienstag: "Die Bedrohung, die der Iran darstellt, ist sehr schwerwiegend - für den Staat Israel, den Frieden in Nahost und die ganze Welt." Der Ministerpräsident besichtigte das israelische Marineschiff, das vor zwei Wochen eine angeblich aus dem Iran stammende Waffenlieferung an die libanesische Hisbollah-Miliz abgefangen hatte.
Entschlossenheit gefordert
Auch in Europa wachse das Bewusstsein
dafür, dass man den Iran an einer nuklearen Aufrüstung hindern müsse,
erklärte der Regierungschef. "Wir erwarten es von der
Weltgemeinschaft, dass sie mit Entschlossenheit handelt." Netanyahu
besuchte in Haifa auch eines der in Deutschland hergestellten U-Boote der "Delphin"-Klasse.
Nach Medienberichten hat Israel die insgesamt drei seit 1999 gelieferten
U-Boote so umgerüstet, dass sie als Nuklearwaffenträger dienen können.
Stärke gezeigt
Der Iran hob derweil zu einer
Machtdemonstration an. Um dem Westen seine Unabhängigkeit zu zeigen, erhöhte
man die Benzinproduktion. Öl-Minister Massoud Mirkazemi sagte in Teheran, am
Dienstag seien rund 30 Prozent mehr Benzin hergestellt worden. Damit stünden
insgesamt 58,5 Millionen Liter pro Tag zur Verfügung. Im Iran werden täglich
rund 66,5 Millionen Liter Treibstoff verbraucht.
"Mit diesem Schritt wollen wir zeigen, dass der Westen keine Beschränkungen beim Verkauf von Benzin an den Iran als Instrument gegen die Islamische Republik verwenden kann", sagte der Minister. Die Produktionssteigerung dreier Raffinerien im Süden des Landes sei auf wenige Tage befristet.
Die Islamische Republik ist der fünftgrößte Öl-Exporteur weltweit. Allerdings mangelt es dem Land an Raffinerien, um der eigenen Nachfrage nach Benzin nachzukommen. Bis zu 40 Prozent des benötigten Treibstoffs werden daher importiert. Mirkazemi sagte, der Iran verfüge über zuverlässige Lieferanten. Außerdem seien die Lager voll, um Engpässe zu überbrücken.