1978
Nach einem Anschlag palästinensischer Untergrundkämpfer, bei dem in Nordisrael 37 Menschen getötet werden, marschiert Israel im Libanon ein, der sich seit 1975 im Bürgerkrieg befindet, und stößt bis zum Litani-Fluss vor. Die israelischen Truppen ziehen sich nach wenigen Wochen zurück, schaffen aber eine zehn Kilometer breite Pufferzone, in der christliche libanesische Söldner patrouillieren. Unter Führung der libanesischen Ex-Offiziere Saad Haddad und Antoine Lahad wird von Israel die Miliz SLA ("Südlibanesische Armee") geschaffen. Die UNO fordert in der Sicherheitsrats-Resolution 425 den vollständigen und bedingungslosen Abzug Israels.
1982
Israels Armee beginnt unter dem Oberbefehl von Ariel Sharon einen Feldzug ("Frieden für Galiläa") bis Beirut. Ziel ist es, die palästinensischen Organisationen aus dem Libanon zu vertreiben. Israels Armee lässt ein Massaker christlicher Falange-Milizen in den Beiruter Palästinenser-Flüchtlingslagern Sabra und Shatila zu. Der unter israelischem Schutz von einem Rumpfparlament zum libanesischen Staatspräsidenten gewählte Falange-Führer Bechir Gemayel kann sein Amt nicht antreten; er kommt bei einem Bombenanschlag ums Leben. Ein von Israel diktierter Friedensvertrag wird vom libanesischen Parlament nicht ratifiziert.
1985
Israel zieht sich aus dem libanesischen Kernland zurück, behält jedoch eine "Sicherheitszone", die von israelischen Soldaten und der SLA-Miliz kontrolliert wird. Vom Iran gesteuerte schiitische Hisbollah-Kämpfer beginnen einen Abnützungskrieg gegen die Besatzer.
1990/91
Ende des libanesischen Bürgerkriegs. Erste Nahost-Konferenz in Madrid. Israel und der Libanon beginnen Gespräche. Beirut verknüpft eine vertragliche Konfliktlösung mit einer gleichzeitigen israelisch-syrischen Regelung. Die libanesische Regierung schließt jeden Separatvertrag mit Israel aus. Syrien hat zu dieser Zeit rund 30.000 Soldaten als Ordnungstruppe im Libanon stationiert.
1996
Operation "Früchte des Zorns": Nach massivem Artilleriebeschuss Nordisraels durch die Hisbollah marschiert die israelische Armee neuerlich im Nachbarland ein. Bei den folgenden Aktionen werden 200 libanesische Zivilisten getötet. Ein Luftangriff der Israelis richtet ein Blutbad in dem UNO-Flüchtlingslager Kana an. 500.000 Menschen flüchten aus ihren Wohnorten im Südlibanon.
1999
Israels Ministerpräsident Ehud Barak kündigt den vollständigen Rückzug aus dem Nachbarland im Rahmen einer Friedenslösung innerhalb eines Jahres an.
2000
Nach dem Scheitern der Bemühungen um ein Friedensabkommen mit Syrien und dem Libanon beschließt Barak den einseitigen Rückzug aus dem Südlibanon. Die Hisbollah-Miliz rückt in die geräumten Gebiete vor.
2004
Der UNO-Sicherheitsrat fordert auf Initiative der USA und Frankreichs in der Resolution 1559 den Abzug aller ausländischen Truppen aus dem Libanon.
2005
Die Ermordung des libanesischen Politikers Saad Hariri führt zu anti-syrischen Massendemonstrationen. Syriens Staatschef Bashar Assad beschließt den vollständigen Truppenrückzug an, der Ende April abgeschlossen ist. Bei den libanesischen Parlamentswahlen im Sommer siegt ein von Hariris Sohn Saad angeführtes multikonfessionelles Bündnis. Bildung einer von Premier Fouad Siniora geführten "Regierung der nationalen Verständigung" unter Einschluss der Hisbollah.
2006
Als unmittelbarer Auslöser eines erneuten Krieges im Libanon gilt die Entführung zweier israelischer Soldaten. Die Hisbollah setzte damit ihre erprobte Strategie fort, Soldaten zu entführen, um " Verhandlungsmasse" gegenüber der israelischen Regierung zu gewinnen. Am 12. Juli startet Israel seine Militäroffensive, verhängt eine Blockade und beginnt mit Luftangriffen auf Ziele im gesamten Libanon, während die Hisbollah Orte im nördlichen Israel mit Raketen beschießt. Im späteren Verlauf setzt Israel zudem seine Landstreitkräfte im Südlibanon ein. Der Konflikt fordert etwa 1.300 Tote und Tausende Verletzte. Die Infrastruktur des Landes wird weitgehend zerstört. Infolge der UN-Resolution 1701 tritt am 14. August 2006 eine Waffenruhe ein.