Wenige Stunden nach dem Großangriff des Iran hat die israelische Armee ein Gebäude der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Osten des Libanon unter Beschuss genommen.
Die israelische Armee bestätigte am Sonntag, Kampfjets hätten eine "wichtige Waffenproduktionsstätte" der Hisbollah in der Umgebung des weit innerhalb des Libanon gelegenen Ortes Nabi-Tshit getroffen. Der Ort liegt nahe der syrischen Grenze und südlich der Hisbollah-Hochburg Balbeek.
Wie ein AFP-Fotograf vom Angriffsort berichtete, wurde das getroffene Gebäude in Trümmer gelegt. Zuvor hatte ein Hisbollah-Vertreter der Nachrichtenagentur AFP mitgeteilt, ein israelischer Luftangriff habe auf ein zweistöckiges Gebäude der Miliz in der Region um Balbeek gezielt. Auch die staatliche libanesische Nachrichtenagentur (NNA) berichtete, "der feindliche Angriff" habe "ein Gebäude im Dorf Nabi Tshit" unweit der Stadt Baalbek zerstört.
Der Iran hatte in der Nacht nach israelischen Angaben mehr als 300 Drohnen und Raketen auf Israel abgefeuert. Demnach wurden die Geschosse zu "99 Prozent" abgefangen. Bei dem Angriff handelte es sich um eine Reaktion auf einen Angriff auf das iranische Konsulat in Damaskus mit mehreren Toten, der Israel zugeschrieben wird.
Hisbollah feuerte Raketen auf Golanhöhen ab
Die israelische Armee flog in der Nacht und Sonntagfrüh mehrere Angriffe auf Ortschaften im Südlibanon, der an Israel grenzt, wie NNA berichtete. Dabei habe es keine Opfer gegeben. Die Hisbollah erklärte ihrerseits, Raketen auf die von Israel besetzten Golanhöhen abgefeuert zu haben.
Seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas am 7. Oktober kommt es im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon fast täglich zu Gefechten zwischen israelischen Soldaten und Kämpfern der mit der Hamas verbündeten und vom Iran unterstützten schiitischen Hisbollah-Miliz.
Durch die Auseinandersetzungen an der israelisch-libanesischen Grenze wurden laut einer AFP-Zählung mindestens 363 Menschen getötet, die meisten von ihnen Hisbollah-Kämpfer. Es starben aber auch mindestens 70 Zivilisten. Auf israelischer Seite wurden laut Armeeangaben zehn Soldaten und acht Zivilisten getötet.