Großes Leid

Israelische Angriffe: Massenflucht von Syrien in den Libanon

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Fast 13.000 Syrerinnen und Syrer sind laut libanesischen Behörden wegen der Gewalt in Westsyrien in den vergangenen Wochen in den Libanon geflohen. 

12.798 Menschen hätten sich in 23 Ortschaften in der libanesischen Grenzregion Akkar angesiedelt, heißt es einem Bericht des libanesischen Katastrophenschutzes vom Dienstag. Die Geflohenen lebten dort demnach privat oder in provisorisch erstellten Unterkünften.

Anfang März war es in Gebieten an der syrischen Mittelmeerküste im Westen des Landes zu den bisher heftigsten Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Anhängern des gestürzten Machthabers Bashar al-Assad gekommen. Im Zuge dessen kam es nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte auch zu Massakern an Zivilistinnen und Zivilisten. Dem Beobachternetzwerk zufolge wurden mindestens 1.383 Zivilisten getötet, die meisten davon Angehörige der religiösen Minderheit der Alawiten, der auch Assad angehört.

Am 10. März hatte die syrische Übergangsregierung den Militäreinsatz für beendet erklärt. Sie setzte eine Untersuchungskommission ein, welche die Gewalt im Westen des Landes untersuchen soll.

Erneute israelische Luftangriffe

Die israelische Armee hat unterdessen nach eigenen Angaben erneut Luftangriffe auf Ziele im Süden Syriens verübt. "Zwei Kanonen, die eine Gefahr für den Staat Israel darstellten, wurden in der Region Khan Arnabah im Süden Syriens getroffen", teilte das Militär am Dienstag mit. Israel werde "keine militärische Bedrohung in Südsyrien dulden und gegen jede Art von Bedrohung vorgehen", hieß es weiter.

Khan Arnabah liegt am Rand der von UNO-Truppen bewachten Pufferzone in den an der Grenze zu Israel liegenden Golanhöhen in Südwestsyrien. Israel verlegte nach dem Sturz des syrischen Machthabers Assad vom 8. Dezember Soldaten in das Gebiet. Die syrische Übergangsregierung in Damaskus erklärte, die israelischen Angriffe dienten dazu, die "Stabilität" des Landes zu untergraben. Israel greift regelmäßig Ziele in Syrien an.

Zuletzt hatten israelische Streitkräfte am Montag Militäranlagen in Südsyrien angegriffen. Dabei wurden nach israelischen Angaben "Kommandozentralen und Militärstandorte mit Waffen und Militärfahrzeugen des alten syrischen Regimes" getroffen. Der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte zufolge wurde die getroffene Militäranlage von der neuen Übergangsregierung genutzt.

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