Die britische BBC hat den Premier in einem Interview direkt auf die Gerüchte angesprochen.
Der britische Sender BBC hat Premierminister Gordon Brown auf Gerüchte über einen Tablettenmissbrauch angesprochen und damit Entrüstung bei Parteifreunden des Regierungschefs ausgelöst. Es sei "absolut lächerlich" anzudeuten, dass der Premier Probleme mit Tabletten habe, sagte Wirtschaftsminister Peter Mandelson am Montag.
Brown dementiert
Während des Live-Interviews sagte
BBC-Topjournalist Andrew Marr, es gebe etwas im Regierungsviertel, "worüber
jeder spricht". Dann fragte er den verblüfften Brown: "Viele Menschen in
diesem Land nutzen verschreibungspflichtige Schmerzmittel und Tabletten, die
ihnen helfen, durch den Tag zu kommen. Gehören Sie auch dazu?" Brown
verneinte. Als Marr nachhaken wollte, sagte der Regierungschef: "Ich habe
diese Frage schon beantwortet." Bereits vor zwei Wochen hatte ein
Regierungssprecher entsprechende Behauptungen dementiert, als sie im
Internet erschienen waren.
Kritk
Wirtschaftsminister Mandelson kritisierte, die BBC schenke
"absolut unbegründeten" Gerüchten aus dem Internet Glauben. Aus Sicht des
Ministers werden diese Gerüchte von Vertretern des rechten politischen
Spektrums gestreut. Auch andere Abgeordnete zeigten sich am Rande des
Labour-Parteitags in Brighton entsetzt. Die ehemalige Staatssekretärin
Caroline Flint nannte die Interview-Frage "verabscheuungswürdig".
Probleme mit den Augen
Brown widersprach in dem Interview zudem
Gerüchten, er könnte den angeblichen Verlusts seiner Sehkraft als
Entschuldigung für einen
Rückzug aus dem Regierungsamt nehmen. Brown hatte im Alter von 16
Jahren bei einem Rugby-Unfall die Sehkraft auf seinem linken Auge komplett
verloren. Auch bei seinem anderen Augen kam es zu einer Ablösung der
Netzhaut, eine Operation rettete ihm aber das Augenlicht. Erst vor ein paar
Tagen habe die jährliche Kontrolluntersuchung ergeben, dass sich seine
Sehkraft nicht verschlechtert habe, sagte Brown.