Nahost-Konflikt

Italien kritisiert israelische Angriffe

27.05.2024

Verteidigungsminister Crosetto: "Angriffe auf Zivilbevölkerung können nicht länger gerechtfertigt werden".

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Italien hat am Montag erklärt, dass die israelischen Angriffe auf palästinensische Zivilisten im Gazastreifen nicht mehr zu rechtfertigen seien. "Es gibt eine zunehmend schwierige Situation, in der das palästinensische Volk ohne Rücksicht auf die Rechte unschuldiger Männer, Frauen und Kinder, die nichts mit der Hamas zu tun haben, unter Druck gesetzt wird, und das kann nicht länger gerechtfertigt werden", sagte Verteidigungsminister Guido Crosetto dem Fernsehsender SkyTG24.

Crosetto erklärte, Italien stimme grundsätzlich mit der israelischen Reaktion auf den Angriff der Hamas-Kämpfer auf südisraelische Gemeinden am 7. Oktober überein, fügte jedoch hinzu, man müsse zwischen der islamistischen Gruppe und dem palästinensischen Volk unterscheiden. Rom hatte bisher noch nie so offen Israels Militäroffensive kritisiert.

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Am Samstag trafen die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und Außenminister Antonio Tajani mit dem palästinensischen Ministerpräsidenten Mohammad Mustafa in Rom zusammen und bekräftigten ihre Unterstützung für einen Waffenstillstand und forderten die Hamas auf, alle israelischen Geiseln freizulassen. Italien hat wiederholt erklärt, dass Israel das Recht habe, sich gegen die Hamas zu verteidigen.

Italien nimmt Finanzhilfe wieder auf

Tajani hatte am Samstag angekündigt, Italien nehme seine Finanzhilfe für das UNO-Palästinenserhilfswerk UNRWA wieder auf. "Unsere Regierung wird neue Finanzmittel für die palästinensische Bevölkerung in Höhe von insgesamt 35 Millionen Euro bereitstellen, zusätzlich zu dem, was bereits als Reaktion auf die Krise getan wurde", erklärte Tajani.

Von den 35 Millionen Euro werden fünf Millionen Euro für das UNRWA-Hilfswerk bereitgestellt. Wegen der mutmaßlichen Beteiligung von UNRWA-Beschäftigten am Massaker der Hamas in Israel vom 7. Oktober 2023 hatte Italien im Jänner seine Finanzhilfe für die Organisation gestoppt, nachdem Bündnispartner wie die USA die gleiche Entscheidung getroffen hatten.

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