Blutiges Schlachten

Japan beendet endlich Jagd auf Buckelwale

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Nach jahrelanger internationaler Kritik beendet Tokio die Tötung von Zwerg- und Finnwalen.

Japan stellt die Jagd auf Buckelwale ein und beugt sich damit internationalem Druck. Die Regierung begründete den Schritt am Freitag mit Hinweis auf die laufenden Verhandlungen mit der Internationalen Walfangkommission (IWC). Die Jagd auf Zwerg- und Finnwale soll aber weitergehen.

44 Jahre Fangmoratorium
Erst Mitte November war eine japanische Walfangflotte Richtung Antarktis ausgelaufen. Mit der ursprünglich geplanten Jagd auf Buckelwale hätte Japan nach 44 Jahren das Fangmoratorium für die einst vom Aussterben bedrohte Tierart beendet. Bisher seien noch keine Buckelwale erlegt worden, hieß es am Freitag. Regierungssprecher Nobutaka Machimura sagte, Japan verzichte für ein bis zwei Jahre auf die Buckelwal-Jagd, "während die Gespräche zur Normalisierung der IWC laufen".

Der Entscheidung voraus gingen Beratungen zwischen Japan und den USA, dem gegenwärtigen Vorsitzenden der Walfangkommission, wie der zuständige Abteilungsleiter der japanischen Fischereibehörde, Hideki Moronuki, sagte. Das US-Außenministerium hatte die Regierung in Tokio gewarnt, dass einige Staaten aus Protest die IWC-Sitzungen boykottieren könnten. "Das war nicht im Interesse Japans", sagte Moronuki.

Buckelwale fast bis zum Aussterben gejagd
Die kommerzielle Jagd auf Buckelwale, die im vergangenen Jahrhundert als nahezu ausgestorben galten, wurde 1963 im Südpazifik und 1966 weltweit verboten. Mittlerweile soll sich der Bestand der riesigen Meeressäuger auf 30.000 bis 40.000 Tiere erholt haben. Die Artenschutzorganisation World Conservation Union stuft Buckelwale aber nach wie vor als gefährdet ein.

Australien fordert Einstellung der gesamten Waljagd
Australien, ein strikter Gegner der Waljagd, begrüßte die japanische Entscheidung, die Jagd auf Buckelwale abzublasen. Es gebe keine Rechtfertigung, irgendeine Art von Walen zu jagen, sagte Außenminister Stephen Smith. Auch Greenpeace-Expeditionsleiter Karli Thomas sprach von guten Nachrichten, forderte aber zugleich die Einstellung der gesamten Waljagd in den Gewässern rund um die Antarktis.

Japan muss sich an Fangquoten halten
Seit 1986 besteht ein Moratorium für den kommerziellen Walfang. Japan darf allerdings eine begrenzte Anzahl von Tieren zu Forschungszwecken töten. Kritiker werfen der Regierung in Tokio vor, kommerzielle Interessen unter dem Deckmantel der Wissenschaft zu verfolgen. Denn das Fleisch der erlegten Tiere, das in Japan als Delikatesse gilt, wird verkauft.

Jedes Jahr sollen trotzdem fast 1000 Wale getötet werden
Unabhängig von der Absage der Jagd auf Buckelwale hält Japan an der geplanten Tötung von bis zu 935 Zwergwalen und bis zu 50 Finnwalen fest. "An unserer Haltung bezüglich der Jagd zu Forschungszwecken hat sich nichts geändert", sagte Machimura am Freitag.

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