Die neue Regierung soll das Hauptaugenmerk auf die wirtschaftliche, politische und soziale Entwicklung legen.
Nach der Parlamentswahl in Jordanien hat König Abdullah II. am Donnerstag den Verwaltungsexperten Nader Dahabi mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt. Das teilte der königliche Hof mit. Die neue Regierung solle ihr Augenmerk vornehmlich auf die wirtschaftliche, politische und soziale Entwicklung des Landes legen.
Der ausgebildete Ingenieur war bisher Kommissar für die Sonderwirtschaftszone von Akaba. Der bisherige Regierungschef Maruf Bachet reichte seinen Rücktritt beim König ein.
Sieg für königstreue Kandidaten
Bei der Wahl am
Dienstag hatten königstreue Kandidaten erneut die Mehrheit der 110 Sitze
gewonnen und die Islamisten eine herbe Niederlage einstecken müssen. Die
Islamische Aktionsfront (IAF), die einzige Oppositionspartei von Bedeutung,
kam nur auf sechs Sitze. Bei der Wahl 2003 hatte die Partei, die als
politischer Arm der Muslimbrüder gilt, noch 17 Sitze errungen.
Wahlmanipulations-Vorwürfe
Die IAF, die mit dem Slogan "Der
Islam ist die Lösung" geworben hatte, warf der Regierung Wahlmanipulation
vor. Die Regierung wies die Vorwürfe zurück. Innenminister Eid al-Fajes
hatte am Vortag eingeräumt, im Zusammenhang mit Wahlfälschung habe es einige
Festnahmen gegeben.
Es war die zweite Parlamentswahl unter der Herrschaft von König Abdullah II. (45), der den Haschemiten-Thron 1999 nach dem Tod seines Vaters König Hussein bestiegen hatte. Abdullah II. ist ein enger Verbündeter Washingtons. Die Machtbefugnisse des Parlaments in Jordanien sind nicht sehr groß.