"Reporter ohne Grenzen" ruft das Olympia-Gastgeber mit Flaggen-Enthüllung für Pressefreiheit und zur Freilassung von Journalisten auf.
Vertreter der internationalen Journalistenorganisation "Reporter ohne Grenzen" (RSF/RoG) haben heute, Montag, in Hongkong eine überdimensionale Flagge mit dem Logo der Kampagne "Peking 2008" enthüllt. Sie zeigt Handstellen in Form der Olympischen Ringe. RSF protestiert damit gegen die Verletzungen der Menschenrechte und der Pressefreiheit im Land des Olympia-Gastgebers China, heißt es in einer Aussendung.
RSF-Mitgliedern wurde Einreise verwehrt
Fünf hochrangigen
Repräsentanten von RSF, darunter Generalsekretär Robert Menard, sei die
Einreise verwehrt worden. "Gerade jetzt, wo die Regierung in Hinblick auf
die Olympischen Spiele Akten über ausländische Journalisten und
Menschenrechtsaktivisten anlegt, soll diese Zurückweisung offensichtlich
Kritiker auf Distanz halten", so RSF in der Aussendung. Bereits im August
dieses Jahres waren vier RSF-Aktivisten, unter ihnen die Präsidentin der
österreichischen Sektion, Rubina Möhring, in Peking verhaftet und zum
Flughafen eskortiert worden.
"Leere und unwahre" Versprechen Chinas
Die
Versprechungen der chinesischen Regierung, während der Spiele die
Menschenrechte und insbesondere die Pressfreiheit zu respektieren, erwiesen
sich "schon jetzt als leer und unwahr". China, "das weltweit größte
Gefängnis für Journalisten", solle die rund hundert inhaftierten
Journalisten, Blogger und Meinungsfreiheitsaktivisten freilassen, fordert
RSF. Chinas Regierung kontrolliere das Internet, blockiere den Aufruf
ausländischer Seiten und verbanne "negative Themen" über Anweisungen der
Propagandaabteilung aus den Medien. Auch die Diskriminierung der nationalen
Minderheiten in China vertrage sich nicht mit dem olympischen Slogan "Eine
Welt, ein Traum", beklagt die Journalistenorganisation.