Neue Beweise

Karadzic-Anklage könnte geändert werden

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Die Anklage gegen Radova Karadzic könnte verschärft werden. Das UN-Tribunal sammelt neue Beweise.

Die Anklageschrift des UNO-Kriegsverbrechertribunals für das ehemalige Jugoslawien (ICTY) gegen den ehemaligen Präsidenten der bosnischen Serbenrepublik, Radovan Karadzic, wird von den Haager Anklägern nach dessen Festnahme erneut analysiert. Man wolle feststellen, ob es Gründe gibt, die Anklage zu ändern bzw. durch in den letzten Jahren gesammelte neue Beweise zu untermauern, erklärte die Sprecherin der Tribunalsanklage, Olga Kavran, gegenüber Belgrader Medien.

Die erste Anklage wegen Kriegsverbrechen gegen Karadzic war im Juli 1995 erhoben worden, im November jenes Jahres folgte auch eine Anklage wegen des Völkermords in Srebrenica, wo im Sommer 1995 rund 8.000 bosnische Muslime (Bosniaken) von Truppen der bosnischen Serben ermordet worden waren. Im Jahr 2000 veröffentlichte die damalige Haager Chefanklägerin Carla del Ponte dann eine zusammengefasste Anklage. Dieses Dokument soll nun zumindest die Grundlage für das geplante Gerichtsverfahren gegen Karadzic vor dem ICTY darstellen. Sollten die Ankläger Änderungen vornehmen, müsste dies vom Tribunalssenat bestätigt werden.

Karadzic wurde bisher in elf Punkten wegen Völkermordes, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Verletzung des Kriegsrechts und schwerer Verstöße gegen die Genfer Konventionen von 1949 angeklagt. Wann genau der Angeklagte, der mehr als zwölf Jahre auf der Flucht war und vor kurzem gefasst wurde, an das UNO-Tribunal überstellt werden soll, ist bisher nicht bekannt. Ankündigungen zufolge dürfte die Auslieferung spätestens in der ersten Hälfte der nächsten Woche erfolgen. Binnen der darauffolgenden zwei Tage soll sich Karadzic dann erstmals vor dem Tribunalssenat zu den Anschuldigungen äußern.

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